Erschienen in:
19.10.2018 | Pankreaskarzinom | Schwerpunkt
Chronische Pankreatitis – individualisierte Therapiekonzepte
verfasst von:
Prof. Dr. med. J. Rosendahl, C. W. Michalski
Erschienen in:
Die Gastroenterologie
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Ausgabe 6/2018
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Zusammenfassung
Die chronische Pankreatitis ist häufig durch wiederkehrende Schübe gekennzeichnet, die zu morphologischen Veränderungen des Parenchyms führen. Hierdurch kann es zu einem exokrinen als auch endokrinen Funktionsverlust kommen. Häufigste Ursachen der Erkrankung sind ein schädlicher Alkoholkonsum und das Rauchen. Selten liegt eine Fettstoffwechselstörung oder eine genetische Ursache der Erkrankung zugrunde. Die Therapie ist symptomatisch und umfasst die Substitution von Pankreasenzymen, die Einstellung eines pankreopriven Diabetes mellitus und interventionelle Maßnahmen bei komplizierten Verläufen. In vielen Fällen werden zunächst endoskopische Verfahren eingesetzt. Wenn diese nicht erfolgreich sind, sollten dem Patienten die chirurgischen Therapieoptionen erläutert werden. Im Idealfall sollte der Patient vor jeglicher Therapie ein eventuell vorhandenes Risikoverhalten abstellen und beispielsweise das Rauchen und den Alkoholkonsum beenden. Eine individualisierte Therapie mit interdisziplinärem Ansatz sollte bei dieser komplexen Erkrankung angestrebt werden. Die Betreuung von Patienten mit einem komplizierten Verlauf sollte Zentren mit entsprechender Expertise vorbehalten bleiben. Aufgrund des erhöhten Pankreaskarzinomrisikos sollten die Patienten in regelmäßigen Abständen untersucht werden, wobei es hier keine evidenzbasierten Algorithmen gibt.