Erschienen in:
11.01.2019 | Chronische Pankreatitis | Schwerpunkt: Erkrankungen des Pankreas
Endoskopische und chirurgische Therapie der chronischen Pankreatitis
verfasst von:
Prof. Dr. J. Mayerle, D. Anz, J. G. D’Haese, J. Werner
Erschienen in:
Die Innere Medizin
|
Ausgabe 3/2019
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Die chronische Pankreatitis ist eine Erkrankung mit hoher sozioökonomischer Relevanz: mit einer zunehmenden Anzahl an Krankenhausaufnahmen, einer durchschnittlichen Krankenhausverweildauer von 16 bis 20 Tagen pro Jahr, mit 34 % der Patienten, die dauerhaft eine Schmerzmedikation benötigen, mit 57 %, die eine Enzymsupplementation erhalten, und mit 29 %, die einen Diabetes mellitus aufweisen. 33 % der Patienten können ihrem erlernten Beruf nicht mehr nachgehen. Die Arbeitslosenrate steigt auf 40 %. Fortgesetzter Alkoholgenuss (Hazard Ratio [HR] 1,6), Rauchen (HR 1,4) und eine Leberzirrhose (HR 2,5) haben einen negativen Einfluss auf den Verlauf einer chronischen Pankreatitis. Bei symptomatischer chronischer Pankreatitis und ausgeprägter Komorbidität kann eine endoskopische Therapie kurzfristig einen positiven therapeutischen Effekt haben. Die Endoskopie ist die Erstlinientherapie für eine symptomatische pankreatikobiliäre Obstruktion, wobei weitere Studien notwendig sind, um den Nutzen von voll gecoverten Nitinolstents zu zeigen. Ein langfristiger Therapieerfolg ist meist nur durch eine chirurgische Therapie zu erreichen, die in Pankreaszentren komplikationsarm durchgeführt werden kann. Der vorliegende Übersichtsbeitrag beleuchtet die Vor- und Nachteile endoskopischer und chirurgischer Therapieverfahren bei chronischer Pankreatitis.