Erschienen in:
08.11.2017 | Editorial
Chronische Schmerzen: Interaktion zwischen somatischen und psychischen Faktoren (F45.41)
verfasst von:
Prof. Dr. M. Schmelz
Erschienen in:
Der Schmerz
|
Ausgabe 6/2017
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Auszug
In der Schmerzforschung herrschte für Jahrzehnte ein Kampf der Ideen zu den Entstehungsmechanismen von chronischen Schmerzen. Dabei schwang das Pendel über Jahrzehnte hin und her zwischen peripher und zentral oder zwischen somatisch und psychisch [
1,
2]. Zum Glück setzt sich mehr und mehr das Konzept durch, dass sich periphere und zentrale Schmerzmechanismen gegenseitig beeinflussen und so gemeinsam – mit unterschiedlicher Gewichtung bei einzelnen Patienten – das Schmerzgeschehen bestimmen [
3]. Insofern war es ein wesentlicher Fortschritt, dass mit der Einführung der Diagnose „Chronische Schmerzstörung mit somatischen und psychischen Faktoren“ (F45.41 der Deutschen Version der 10. Revision der Internationalen statistischen Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme, 2009) den klinisch relevanten Entstehungsmechanismen Rechnung getragen wurde. Man könnte sogar behaupten, dass in diesem Fall die Klinik im praktischen Umgang mit dieser Codierung der Forschung in gewisser Weise eine Nasenlänge voraus war. …