Zusammenfassung
Chronischer Schmerz zeigt eine hohe Prävalenz. Er verursacht extensive Krankheits- bzw. Sozialkosten. Chronischer Schmerz ist eine Störung, die in ihrer Erscheinungsweise von biomedizinischen, aber auch von kognitiv-emotionalen und behavioralen Faktoren bestimmt wird. Die medizinische Diagnostik ist dementsprechend um psychosoziale Methoden zu ergänzen, wie ihrerseits die schmerzmedizinische Behandlung um kognitiv-behaviorale Verfahren erweitert werden sollte. Multidisziplinär angelegte Behandlungsprogramme haben sich rein medizinischen Therapiestrategien als eher überlegen erwiesen. Da die Behandlung chronifizierter Störungen sehr aufwändig und schwierig ist und bei einer nicht unerheblichen Gruppe von Patienten erfolglos bleibt, sollten geeignete selektive und indikative Interventionsansätze zur Prävention chronifizierter Schmerzen in das Angebot des Gesundheitsversorgungssystems integriert werden.