Angehörige mit Clostridium-difficile-Infektion erhöhen Ansteckungsrisiko erheblich

Personen, die durch ein infiziertes Familienmitglied Clostridium-difficile-Bakterien ausgesetzt sind, scheinen ein signifikant höheres Ansteckungsrisiko zu haben. Das betont die Rolle des häuslichen Umfelds bei der Übertragung. Das Wichtigste in Kürze zu dieser Studie finden Sie am Ende des Artikels. Die Inzidenz von Clostridium-difficile-Infektionen (CDI) ist bei Personen, die mit einem Familienmitglied mit CDI zusammenleben, mehr als zwölfmal so hoch wie bei Menschen ohne familiäre Exposition. In bestimmten Subgruppen ist die Rate sogar noch höher. Das legt eine Studie aus Iowa nahe, für die Versicherungsdaten ausgewertet worden sind. CDI wird typischerweise in Krankenhäusern übertragen, wo der Einsatz von Antibiotika günstige Bedingungen für die Ansteckung schafft. Jedoch nicht ausschließlich, frühere Studien wiesen bereits auf Übertragungswege außerhalb des Gesundheitswesens hin. Deshalb haben US-amerikanische Forscher untersucht, inwiefern Mitglieder der eigenen Familie dabei eine Rolle spielen. Indexpatienten vor allem ältere Personen Ihre Analyse ergab, dass in über 194.400 Familien mit mindestens zwei Personen über einen Zeitraum von sechs Jahren mehr als 224.800 Fälle von CDI auftraten. Von diesen entwickelten sich knapp 1.100 Fälle (0,5%), nachdem CDI bei einem Familienmitglied diagnostiziert worden war, was auf eine mögliche Ansteckung hinweist. Eine Exposition gegenüber den Bakterien im Krankenhaus erhöhte das Infektionsrisiko um den Faktor 16. Demgegenüber steigerte die Exposition innerhalb der eigenen Familie das Risiko verglichen mit Nichtexponierten insgesamt um das 12-Fache. War der Indexfall ambulant aufgetreten, lag die Steigerung beim 16-Fachen, bei ambulanter Erkrankung nach vorherigem stationärem Aufenthalt sogar beim 22-Fachen. Als Risikofaktoren fielen höheres Alter (über 65), die Einnahme von Antibiotika und weibliches Geschlecht auf. Gemeinsam genutztes Umfeld ausschlaggebend Um die Inzidenz zu bestimmen, teilten die Forscher um Dr. Aaron Miller von der Universität Iowa die Personen abhängig von ihrem CDI-Status und der Exposition innerhalb ihrer Familie in vier Gruppen: CDI und vorherige familiäre Exposition, keine CDI und vorherige Familienexposition, CDI und keine Familienexposition sowie keine CDI und keine Familienexposition. Mithilfe eines Regressionsmodells wurden mögliche Störfaktoren herausgerechnet. „Bei Personen mit familiärer Exposition blieb das Risiko einer CDI-Diagnose nach Anpassung der Risikofaktoren und unterschiedlichen Modellspezifikationen konstant“, so Miller und Kollegen. „Insgesamt deuten diese Ergebnisse darauf hin, dass Personen mit familiärer Exposition ein höheres Risiko für den Erwerb von CDI haben als diejenigen ohne diesen Faktor, was die Bedeutung des gemeinsam genutzten Umfelds für die Übertragung von C. difficile unterstreicht.“ Einschränkungen der Studie waren, dass die Forscher nicht sicher sein konnten, ob die CDI-Fälle innerhalb der Familien von identischen Bakterienstämmen stammten, da sie nicht das gesamte Genom sequenzieren konnten. Auch enthielten die Versicherungsdaten nicht alle Details, die zur Bestimmung des Risikos notwendig gewesen wären. Das Wichtigste in Kürze Frage: Ist ein mit Clostridium-difficile-Bakterien infiziertes Familienmitglied ein Risikofaktor für die Ansteckung weiterer Personen? Antwort: Ein Familienmitglied mit Clostridium-difficile-Infektion (CDI) war signifikant mit einem erhöhten CDI-Risiko assoziiert. Bedeutung: Die Ergebnisse legen nahe, dass das häusliche Umfeld ein Risikofaktor für die Übertragung von CDI sein kann. Einschränkung: Eine Einschränkung der Studie war, dass die genaue Größe und Struktur jeder Familie nicht bestimmt werden konnte.

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