Erschienen in:
15.10.2020 | Computertomografie | Leitthema
Aktuelle Bildgebung bei Diagnostik und Therapieplanung des Larynxkarzinoms
verfasst von:
A. Bozzato, L. Pillong, B. Schick, M.M. Lell
Erschienen in:
Die Radiologie
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Ausgabe 11/2020
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Zusammenfassung
Klinisches/methodisches Problem
Das Larynxkarzinom ist das dritthäufigste Malignom im Kopf-Hals-Bereich. Endoskopische Laryngoskopie mit Beurteilung der Stimmlippenfunktion, Mikrolaryngoskopie mit Biopsie und Computertomographie/Magnetresonanztomographie bilden die Grundpfeiler der klinischen Diagnostik. Im Rahmen der Therapieplanung kommt der Berücksichtigung individueller funktioneller und sozioökonomischer Aspekte eine wesentliche Bedeutung zu.
Radiologische Standardverfahren
Aufgrund der kurzen Akquisitionszeit und der Möglichkeit funktionelle Manöver durchzuführen stellt die CT das Mittel der Wahl dar. Die MRT erlaubt eine bessere Weichteildifferenzierung, ist jedoch anfälliger für Bewegungsartefakte und wird durch krankheitsspezifische Symptome erschwert. Die Wahl des Untersuchungsverfahrens ist daher von der Belastbarkeit des Patienten abhängig.
Leistungsfähigkeit
Je nach Studie schwanken die Angaben zur Sensitivität der CT bezüglich der Frage einer Knorpelinfiltration zwischen 62 und 87 % bei einer Spezifität zwischen 75 und 98 %. Für die MRT wird eine Sensitivität zwischen 64 und 95 % und eine Spezifität zwischen 56 und 88 % angegeben.
Bewertung
Die Synthese der Befunde aus Spiegeluntersuchung, Mikrolaryngoskopie, Histologie und Schnittbilddiagnostik stellt die Voraussetzung für die Einleitung einer stadiengerechten Therapie dar. Hierbei ist die Kenntnis der anatomischen Landmarken essenziell. Doch auch die Beurteilung posttherapeutischer Veränderungen stellt den Radiologen vor eine Herausforderung.
Empfehlung für die Praxis
Der regelmäßige interdisziplinäre Dialog zwischen Radiologen, HNO-Ärzten und Strahlentherapeuten im Rahmen der Primärdiagnostik, Therapieplanung und Nachsorge ist unerlässlich.