Erschienen in:
15.06.2020 | Computertomografie | Leitthema
PSI – Technik des kinematischen Alignments
verfasst von:
Dr. P. Savov, PD. Dr. M. Ettinger, L.‑R. Tuecking
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 7/2020
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Zusammenfassung
Hintergrund
Das Konzept des kinematischen Alignments geht im Vergleich zum aktuellen Goldstandard der Knieendoprothetik stärker auf die individuelle Anatomie des Patienten ein, indem es die dreidimensionale Wiederherstellung einzelner Achsen, Gelenklinien und der Kapselspannung ermöglicht. Ein Kritikpunkt ist die fehlende intraoperative Kontrolle über die individuellen knöchernen Resektionen mit einer konventionellen Instrumentierung. Mithilfe von CT-basierten individuell 3D gedruckten Schnittblöcken kann jedoch präzise eine präoperative Planung in den Operationssaal transferiert werden. Ziel dieses Artikels ist die Erläuterung der Operationstechnik des PSI(„patient-specific instrumentation“)-gestützten kinematischen Alignments.
Methodik
Das Verfahren beruht auf einem präoperativen 3‑D-Modell der knöchernen Anatomie des Patienten. Anhand dessen wird eine Planung der Operation mit der Position und Größe des Implantats sowie den notwendigen knöchernen Resektionen durchgeführt. Mit diesen Informationen über Anatomie und Resektionshöhen werden individuelle Schnittblöcke mithilfe eines 3‑D-Druckers hergestellt. Die intraoperative Kontrolle erfolgt über eine Messung der Resektion mittels Messlehre und dem Vergleich mit der digitalen 3‑D-Planung.
Diskussion
Mithilfe von 3D gedruckten PSI-Schnittblöcken kann der präoperative Plan des kinematischen Alignments präzise umgesetzt werden. Es ist ein einfaches Hilfsmittel und bedarf keines größeren Aufwands. Die Operationszeit ist im Vergleich zur herkömmlichen Instrumentierung verkürzt. Jedoch können aufgrund der rein CT-basierten Planung keine Informationen über die Weichteilsituation gewonnen werden.