Erschienen in:
24.09.2021 | Computertomografie | Leitthema
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COVID-19-induzierte Koagulopathien und thromboembolische Manifestationen
verfasst von:
Dr. med. O. Sedlaczek, W. Wagner, C. E. Dempfle
Erschienen in:
Die Radiologie
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Ausgabe 10/2021
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Zusammenfassung
Klinisches Problem
Klinisch wird COVID-19 („corona virus disease“ 2019) zunehmend als systemische Erkrankung gesehen, in deren Zentrum eine Multiorganbeteiligung durch einen hyperkoagulatorischen Zustand im Sinne einer Vaskulopathie steht.
Therapeutische Standardverfahren
Eine Behandlung mit Thrombozytenfunktionshemmern oder Heparinen erscheint die logische Konsequenz. Die aktuelle Studienlage, zumindest für ASS, ergibt allerdings keine Hinweise auf eine Wirksamkeit.
Diagnostik
Entsprechend der zu nennenswerten Anteilen primär mikrostrukturellen Gefäßveränderungen sollte die radiologische Diagnostik nicht nur Makrogefäßpathologien, sondern auch Hinweise auf diffuse Perfusionsstörungen darstellen.
Leistungsfähigkeit
In der Lunge sind beispielsweise Perfusionsausfälle nachweisbar, die nur teilweise durch pulmonalarterielle Füllungsdefekte zu erklären sind. Ähnliche Befunde zeigen sich in fast allen Organsystemen.
Empfehlung für die Praxis
Eine therapeutische Intervention mittels niedermolekularer Heparine bei hospitalisierten Patienten in situationsadaptierter Dosierung ist indiziert und wird ausführlich besprochen. Bei Nachweis von Mikro- und Makrogefäßthrombosierung im Rahmen von COVID-19 spielt die erweiterte radiologische Diagnostik eine zentrale Rolle und ist die Basis der Therapie und Sekundärprävention.