25.05.2023 | COPD | Originalarbeit
Gesundheitsinformationen in der Pandemie – Wahrnehmungen von Menschen mit einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung
verfasst von: Saskia Ehrentreich, Felix Miedaner, Martina Hasseler
Erschienen in: Prävention und Gesundheitsförderung | Ausgabe 1/2024
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Hintergrund
Das Risiko für einen schweren oder tödlichen Verlauf von COVID-19 („coronavirus disease 2019“) ist insbesondere bei Menschen mit einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) stark erhöht. Für diese Risikogruppe ist es daher unerlässlich, sich aktiv, kontinuierlich und bewusst mit Gesundheitsinformationen zum Thema COVID-19 auseinanderzusetzen, um Risiken und mögliche Folgen einer Erkrankung einschätzen und Handlungsmöglichkeiten kennen und abwägen zu können.
Fragestellung
Wie gehen Menschen mit einer COPD-Diagnose mit Gesundheitsinformationen zum Thema COVID-19 um?
Methode
Es wurde eine explorative qualitative Studie mit COPD-Patienten durchgeführt. Die leitfadengestützten Interviews fokussierten Kompetenzen in Anlehnung an das Modell der Gesundheitskompetenz von Sørensen et al. und die Anlässe für die Gesundheitsinformationssuche zu COVID-19. Die Auswertung der Interviews erfolgte mithilfe der inhaltlich strukturierenden Inhaltsanalyse nach Mayring.
Ergebnisse
Im Zeitraum von März bis Juli 2021 wurden 7 Interviews mit COPD-Patienten geführt. Gründe, sich über die Coronapandemie zu informieren, waren für die Teilnehmenden insbesondere die Angst sich mit COVID-19 zu infizieren sowie das Bedürfnis vertrauenswürdige Informationen, z. B. zu den Infektionszahlen und Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie, zu finden. Dabei war die Nutzung verschiedener Informationsquellen über COVID-19 für die Befragten von entscheidender Bedeutung. Eine kritische Reflexion gefundener Informationen erfolgte zumindest teilweise. Maßnahmen zum Infektionsschutz wurden von den Befragten umgesetzt.
Schlussfolgerung
Angesichts der bestehenden Unsicherheiten im Zusammenhang mit der Pandemie erscheinen die Nutzung unterschiedlicher Informationsquellen und ein reflektierter Umgang mit verfügbaren Gesundheitsinformationen zu COVID-19 essenziell. Folglich ist der niedrigschwellige Zugang zu verlässlichen und zielgruppenspezifischen Gesundheitsinformationen, z. B. durch Mediziner, für Menschen mit COPD von besonderer Bedeutung.
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