Inhalator individuell nach Fähigkeiten und Präferenzen des Patienten wählen

Für die Inhalationstherapie von Patienten mit chronischer obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) kann es hilfreich sein, dass der Wirkstoff bis in die tiefen Atemwege gelangt. Dabei kommt es auch darauf an, dass der Patient den Wirkstoff korrekt inhaliert. Die Inhalation sollte einfach durchzuführen sein und eine optimale Deposition des Wirkstoffs gewährleisten. Studiendaten zeigen, dass die Inhalationstherapie mit der Fixdosiskombination aus dem lang wirksamen Anticholinergikum (LAMA) Tiotropium und dem lang wirksamen Beta-2-Agonisten (LABA) Olodaterol eine effektive Symptomlinderung bewirkt. COPD ist eine komplexe und heterogene Erkrankung. Um Patienten individueller zu therapieren, wurde daher das Prinzip der „treatable traits“ konzipiert, mit dem Ziel, die behandelbaren Charakteristika der COPD zu identifizieren, um diese spezifisch zu behandeln [1]. „Dies ist ein Ansatz im Sinne der Präzisionsmedizin“, betonte Prof. Dr. David Price, Lehrstuhl für Primary Care Res-piratory Medicine, Universität Aberdeen, Großbritannien. Die „treatable traits“ können stabil sein oder sich im Krankheitsverlauf bzw. infolge der Therapie verändern. Auch kann ein und derselbe Patient mehrere solcher Charakteristika aufweisen. Bei COPD-Patienten steht häufig die Dyspnoe im Vordergrund, wohingegen die Exazerbationsraten zwischen den Patienten erheblich variieren können [2,3]. Medikamentöse Therapie der Wahl sei bei den meisten COPD-Patienten die Inhalation, betonte Price. Die Behandlung fokussiert in erster Linie auf eine effektive Bronchodilatation, die ggf. um eine antiinflammatorische Komponente ergänzt werden kann [4]. Inhalator individuell auf Patienten anpassen Ebenso wichtig wie die eingesetzten Medikamente sei, dass das Medikament am Wirkort – den tiefen Atemwegen – ankomme, erklärte Dr. Donald A. Mahler, Director Res-piratory Care am Valley Regional Hospital in Claremont, New Hampshire, USA. Die Auswahl an Inhalationssystemen ist groß und die Bedienung erweist sich für viele Patienten als schwierig. Bis zu 52% der COPD-Patienten* haben Schwierigkeiten korrekt zu inhalieren – darunter auch Patienten mit einer leichten COPD [5,6]. Erreichen Patienten beispielsweise keine ausreichende inspiratorische Flussrate, wird der Wirkstoff – je nach Inhalationssystem – mitunter suboptimal deponiert [7]. Es komme beim COPD-Management zudem darauf an, dass das Inhalationsgerät zum Patienten passt. Ebenso sei zu beachten, dass der Patient mit dem Gerät umgehen kann, betonte Mahler [7,8]. Im Update 2020 empfiehlt die Global Initiative for Chronic Obstructive Lung Disease (GOLD), den Inhalator individuell an den Patienten anzupassen [9]. Neben den Präferenzen des Patienten haben auch die Verfügbarkeit, die Kosten und der Verordner Einfluss [9]. Was will und was kann der Patient? Damit die COPD-Therapie gelingt, sei es wichtig, die Präferenzen des Patienten und dessen Fähigkeiten zu kennen und dies bei der Verschreibung inhalativer Therapien zu berücksichtigen, so Prof. Dr. Omar S. Usmani, Pneumologe und Internist am National Heart and Lung Institute des Imperial College London, Großbritannien. Bei der Auswahl eines geeigneten Inhalators seien neben den Eigenschaften des Geräts auch Patientenparameter wie Koordinationsfähigkeit und Atemflussstärke zu berücksichtigen. Eine einfache Handhabung und Anwendung trügen maßgeblich zum Therapieerfolg und zur Adhärenz bei, so Usmani. Beim Sprühvernebler Respimat® wurden die Eigenschaften zweier Systeme kombiniert: die aktiv, unabhängig vom inspiratorischen Atemfluss abgegebene Sprühwolke (Prinzip des Dosieraerosols) und die lang anhaltende, langsam ausströmende Sprühwolke (Prinzip des Verneblers) [10, 11]. Das System gibt das Aerosol aktiv frei, sodass auch bei niedrigerer inspiratorischer Flussrate und mit geringerer Anstrengung eine hohe Depositionsrate der Medikation bis in die tiefen Atemwege möglich ist [10–12]. Die Ergebnisse einer Beobachtungsstudie unterstreichen die Zufriedenheit der Patienten mit der Inhalation sowie mit der Handhabung des Inhalators [13]. Die Therapieadhärenz lag im Beobachtungszeitraum bei mehr als 98% [8]. Die Rolle der tiefen Atemwege bei der Pathogenese der COPD macht die Notwendigkeit einer zielgerichteten, effektiven Therapie deutlich. Denn bereits früh sind morphologische Veränderungen erkennbar, die sich in erhöhten Strömungswiderständen in den tiefen Atemwegen zeigen [14]. Aktuelle Daten aus England deuten darauf hin, dass die höhere periphere Depositionsrate der Medikation zu einer deutlich stärkeren Reduktion des Strömungswiderstands in den tiefen Atemwegen führen kann [15]. Effektive Symptomlinderung durch Tiotropium/Olodaterol Auch die Medikation sollte auf den Patienten zugeschnitten sein und Phänotyp, Symptomatik und Exazerbationsrisiko berücksichtigen, wie Prof. Dr. Marc Miravitlles, Pneumologe am Universitätsklinikum Vall d’Hebron, Barcelona, Spanien, ausführte. In der aktuellen deutschen COPD-Leitlinie wird der Einsatz einer dualen Bronchodilatation mit LAMA/LABA bei COPD-Patienten mit erheblicher Symptomatik (GOLD-Gruppen B und D) empfohlen [4]. Aktuelle Daten untermauern den Nutzen der LAMA/LABA-Therapie mit Tiotropium/Olodaterol (Spiolto®) im Sprühvernebler. So zeigen die Ergebnisse einer gepoolten Analyse, bei der die Wirksamkeit und das Sicherheitsprofil von sechs LAMA/LABA-Fixkombinationen verglichen wurden, eine höhere Wirksamkeit der Kombination aus Tiotropium/Olodaterol. Darüber hinaus treten weniger schwere unerwünschte kardiovaskuläre Ereignisse auf [16]. Eine gepoolte Analyse von vier klinischen Studien untersuchte zudem den Effekt eines Therapiewechsels von Tiotropium auf Tiotropium/Olodaterol im Sprühvernebler. Die Auswertung zeigt, dass die optimierte Bronchodilatation mit Tiotropium/Olodaterol bei den untersuchten COPD-Patienten (ab GOLD II) zu einer klinisch relevanten Verbesserung von Lungenfunktion, Gesundheitsstatus und Atemnot führt [17]. Gepoolte Daten einer Post-hoc-Analyse bestätigen, dass Dauertherapie-naive COPD-Patienten, die von Anfang an auf Tiotropium/Olodaterol eingestellt wurden, bereits nach 85 Tagen – gemessen am Transition Dyspnea Index (TDI) – signifikant seltener unter Atemnot litten, als Patienten, die nur Tiotropium erhielten (p<0,05; Abb. 1) [18]. Abb. 1: Erhöhung des TDI-Fokuswerts und der TDI-Ansprechrate bei therapienaiven COPD-Patienten unter Therapie mit Tiotropium/Olodaterol versus Tiotropium allein (modifiziert nach [18]) Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [18] × Auch die Lungenfunktion der Patienten der Tiotropium/Olodaterol-Gruppe verbesserte sich deutlich im Vergleich zur Tiotropium-Gruppe. Dies zeigt sich durch eine ebenfalls signifikant erhöhte forcierte Einsekundenkapazität, gemessen 24 Stunden nach der letzten Inhalation (Trough-FEV1; p<0,0001; Abb. 2) [18]. Abb. 2: Trough-FEV1 therapienaiver COPD-Patienten unter Therapie mit Tiotropium/Olodaterol versus Tiotropium (modifiziert nach [18]) Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [18] × Auch klinische Studien belegen, dass unter der Therapie mit Tiotropium/Olodaterol die Symptome effektiv gelindert werden: Die Patienten weisen weniger Belastungsdyspnoe auf [19] und sind körperlich stärker belastbar [20,21]. Insgesamt unterstreichen die Studiendaten die Wirksamkeit von Tiotropium/Olodaterol bei der Behandlung von COPD-Patienten mit unterschiedlichen klinischen Eigenschaften. Zudem untermauern die Daten zum wiederverwendbaren Sprühvernebler die Bedeutung einer Verbesserung des Inhalators auf Basis des Feedbacks von Patienten und Ärzten. *Daten aus einer retrospektiven Analyse der Einweisungsrate hospitalisierter Patienten nach akuter Exazerbation der COPD, Schweregrade GOLD II–IV. 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Oktober 2019 Berichterstattung: Dr. Kirsten Westphal, Heimstetten Report gedruckt in: „PNEUMONEWS“, Band 11, Ausgabe 8, Dezember 2019 Mit freundlicher Unterstützung der Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG, Ingelheim am Rhein Corporate Publishing (verantwortl. i. S. v. § 55 Abs. 2 RStV): Ulrike Hafner, Tiergartenstraße 17, 69121 Heidelberg Redaktion: Dr. Andreas Strehl Springer Medizin Verlag GmbH Heidelberger Platz 3 14197 Berlin Tel: 0800 7780 777 (kostenfrei) | +49 (0) 30 827 875 566 Fax: +49 (0) 30 827 875 570 E-Mail: kundenservice@springermedizin.de Die Springer Medizin Verlag GmbH ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Nature Geschäftsführer: Joachim Krieger, Fabian Kaufmann Handelsregister Amtsgericht Berlin-Charlottenburg HRB 167094 B Umsatzsteueridentifikationsnummer: DE 230026696 © Springer Medizin Verlag GmbH Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürfen. Für Angaben über Dosierungsanweisungen und Applikationsformen kann vom Verlag keine Gewähr übernommen werden. Derartige Angaben müssen vom jeweiligen Anwender im Einzelfall anhand anderer Literaturstellen auf ihre Richtigkeit überprüft werden. PDF: Patientenzentriertes Management der COPD-Therapie - Inhalator individuell nach Fähigkeiten und Präferenzen des Patienten wählen

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