Erschienen in:
01.09.2008 | Leitthema
Corpus-luteum-Insuffizienz
Definition und Bedeutung
verfasst von:
PD Dr. A. Schultze-Mosgau, S. von Otte, M. Thill, K. Diedrich, G. Griesinger
Erschienen in:
Gynäkologische Endokrinologie
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Ausgabe 3/2008
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Zusammenfassung
Obwohl die Diagnose eines Lutealphasendefekts (LPD) überzeugend im Forschungsrahmen beschrieben wurde, bleibt er eine kontroverse klinische Entität. In der klinischen Praxis wurde der Versuch unternommen, die Diagnose des LPD mit verschiedenen Methoden zu sichern – BBT-Kurven, Progesteronmessungen und Endometriumbiopsien als direkte und indirekte Methoden. Diese Methoden sind allesamt retrospektiv, die Interpretation der endometrialen Histologie – selbst mit den kürzlich vorgeschlagenen molekularen Markern – ist nicht befriedigend. Deshalb existiert keine verlässliche Methode für die Diagnose eines LPD. Wird ein LPD gefunden, sind viele Ärzte geneigt, diesen als Ursache der Infertilität oder wiederholter Aborte anzusehen, obwohl es keinen überzeugenden wissenschaftlichen Beweis gibt, diese Assoziationen zu unterstützen. Tritt der LPD konsekutiv oder sporadisch auf? Diese Frage verkompliziert die Diskussionen über die Diagnosestellung und Behandlung des LPD. Für das Management eines LPD ist keine spezifische Therapie vorgesehen.