Subklinische Lymphadenopathie hält nach Coronaimpfung bis zu zwölf Wochen an

Subklinische axilläre Lymphadenopathien im Zusammenhang mit der Coronaschutzimpfung sind bereits mehrfach beschrieben worden. Wie lange die Veränderungen persistieren und in welchem zeitlichen Abstand eine sonografische Kontrolle sinnvoll erscheint, war Gegenstand einer Erhebung aus Südkorea. Das Wichtigste in Kürze zu dieser Studie finden Sie am Ende des Artikels. Subklinische axilläre Lymphadenopathien im Anschluss an die Coronaschutzimpfung sind ein mittlerweile gut beschriebenes Phänomen. Nach einer Impfung mit den Vakzinen von Biontech bzw. Moderna waren bei bis zu 15% bzw. 57% der Geimpften morphologisch veränderte Lymphknoten in der Bildgebung beschrieben worden (JAMA Oncol 2021). Wie lange die impfassoziierten Lymphknotenveränderungen persistieren, ist aktuell unklar und damit auch, wie sie im Einzelfall einzuordnen sind. Erste Anhaltspunkte lieferten nun Radiologen des Seoul National University Hospital. Die Wissenschaftler hatten im Rahmen einer prospektiven Longitudinal-Studie 91 gesunde Frauen mit subklinischer axillärer Lymphadenopathie im Anschluss an eine Coronaimpfung bis zu median zwölf Wochen nach der zweiten Dosis sonografisch untersucht und die Lymphknotenmorphologie beurteilt. 51 Teilnehmerinnen waren mit einem Vektor-basierten Impfstoff (ChAdOx1 nCoV-19) immunisiert worden, 40 mit einer mRNA-Vakzine (BNT162b2 [n = 37], mRNA-1273 [n = 3]). Frauen mit vorausgegangener Brustkrebserkrankung waren von der Erhebung ausgeschlossen. Komplettremission nach sechs Wochen nur bei jeder Vierten Insgesamt 88 Probandinnen hatten an den regelmäßigen Ultraschalluntersuchungen teilgenommen. Nach median sechs Wochen hatten sich die morphologischen Auffälligkeiten bei 23 Frauen komplett zurückgebildet; weitere sechs Wochen später waren sie bei 24 der zum zweiten Screening erschienen 49 Frauen sonografisch nicht mehr nachweisbar. Bei immerhin 25 Frauen persistierten sie darüber hinaus. Die Dauer der Lymphadenopathie scheint in Abhängigkeit des verwendeten Impfstoffes deutlich zu variieren. So waren nach sechs Wochen bereits bei 33% der mit einem vektorbasierten Impfstoff immunisierten Frauen keine morphologischen Veränderungen mehr nachweisbar, aber nur bei 18% der mit einem der mRNA-Impfstoffe Vakzinierten. Nach median zwölf Wochen betrug der Anteil der Frauen mit kompletter Remission 63% bzw. 36%. Eine darüber hinaus anhaltende Persistenz wiederum war bei 38% bzw. 64% zu beobachten. Doch egal ob nun eine komplette Remission erreicht worden war oder nicht, bei allen Probandinnen bildeten sich die morphologischen Auffälligkeiten über die Zeit kontinuierlich zurück, insbesondere die kortikale Dicke. Sonografische Kontrolle frühestens zwölf Wochen nach Impfung Eine COVID-19-Impfstoff assoziierte Lymphadenopathie manifestiert sich innerhalb der ersten zwei Wochen nach der zweiten Dosis und hält meist länger als sechs Wochen an, so das Resümee der Forscher aus Südkorea. Eine komplette Remission nach sechs Wochen war tatsächlich nur bei 26% der Probandinnen zu beobachten, vorwiegend bei mit einem vektorbasierten Impfstoff immunisierten Frauen. Bei immerhin der Hälfte der langfristigen Teilnehmerinnen persistierten die Befunde bis zu 16 Wochen nach der zweiten Impfdosis. Die kortikale Dicke war zwei Wochen nach der zweiten mRNA-Impfung sowie zwei bis vier Wochen nach der zweiten Vektor-basierten Impfung am größten, um im weiteren zeitlichen Verlauf kontinuierlich abzunehmen. Um Lymphknoten im Anschluss an eine Coronaimpfung sonografisch sicher beurteilen und einordnen zu können, empfehlen die Radiologen aus Südkorea, neben dem individuellen Metastasierungsrisiko auch die impfstoffspezifische Persistenz der Lymphadenopathie zu berücksichtigen. Selbst in Situationen, in denen eine regelmäßige Ultraschallkontrolle erforderlich ist, mache eine Evaluation sechs Wochen nach Coronaimpfung wenig Sinn, so die Wissenschaftler. Als sinnvoller erachten sie, mit der Sonografie mindestens zwölf Wochen zu warten, vor allem bei Verwendung eines mRNA-Impfstoffes. Das Wichtigste in Kürze Fragen: Wie lange hält eine Coronaimpfstoff-assoziierte axilläre Lymphadenopathie an? Antwort: Eine komplette Remission nach sechs Wochen war sonografisch nur bei 25 von 88 Probandinnen nachzuweisen. Bei 25 Frauen persistierten die Veränderungen auch noch nach zwölf Wochen. Es zeigten sich impfstoffspezifische Unterschiede. Bedeutung: Lymphknoten lassen sich womöglich erst zwölf Wochen nach Coronaimpfungen sonografisch sicher beurteilen. Einschränkung: Monozentrische Studie mit kleiner Studienpopulation.

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