Erschienen in:
10.03.2021 | Neurotomie | Schwerpunkt
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Arterielle Hypertonie – Was war 2020 wichtig?
verfasst von:
Felix Mahfoud, Michael Böhm, Oliver Dörr, Marcel Halbach, Ulrich Kintscher, Nukleus der AG43: Arterielle Hypertonie der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie
Erschienen in:
Die Kardiologie
|
Ausgabe 2/2021
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Zusammenfassung
Die arterielle Hypertonie bleibt weltweit der prävalenteste Risikofaktor für kardiovaskuläre Erkrankungen und damit einhergehende Behinderungen. Auch im Bereich der arteriellen Hypertonie bestimmte die COVID-19-Pandemie einen Teil der wissenschaftlichen Debatte. Die arterielle Hypertonie ist mit einem schwereren Krankheitsverlauf von COVID-19 assoziiert, wohingegen das SARS-CoV-2-Infektionsrisiko bei Hypertonikern nicht erhöht zu sein scheint. Nach aktueller Datenlage ist die Therapie mit ACE(Angiotensin-Converting-Enzym)-Hemmer und Angiotensin-Typ-1-Rezeptorblocker weder mit einem erhöhten SARS-CoV-2-Infektionsrisiko noch mit einem schwereren Krankheitsverlauf von COVID-19 verbunden. Eine Studie zur antihypertensiven Chronotherapie bestimmte den wissenschaftlichen Diskurs zur medikamentösen Therapie der Hypertonie. Die HYGIA-Studie kam zu der Schlussfolgerung, dass eine abendliche Medikamenteneinnahme das kardiovaskuläre Risiko von Patienten*innen mit arterieller Hypertonie reduziert. Aufgrund einiger Limitationen ist die Datenlage aktuell unzureichend, um eine routinemäßige nächtliche Gabe von antihypertensiven Medikamenten zu empfehlen. Wir werden einige der Aspekte diskutieren. Ein weiterer wissenschaftlicher Schwerpunkt lag auf den neuen Studien zur renalen Denervation. Hier kann man zusammenfassen, dass nach neuer Studienlage die katheterbasierte renale Denervation ein effektives und sicheres Verfahren zur Behandlung der arteriellen Hypertonie darstellt, das sich als alternatives Verfahren zur medikamentösen Blutdrucksenkung weiter etablieren könnte.