06.08.2024 | COVID-19 | Leitthema
Einsamkeit in Bayern vor und während der COVID-19-Pandemie
verfasst von:
Johannes Brettner, Constantin Wiegel, Veronika Reisig, Renate Übe, Wolfgang H. Caselmann, Dr. Joseph Kuhn
Erschienen in:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
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Ausgabe 10/2024
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Zusammenfassung
Hintergrund
Einsamkeit stellt ein bedeutsames Gesundheitsrisiko dar und steht in Zusammenhang mit zahlreichen körperlichen und psychischen Erkrankungen. Die vorliegende Arbeit verfolgt das Ziel, die Häufigkeit von Einsamkeit in Bayern vor und während der COVID-19-Pandemie nach soziodemografischen Merkmalen zu quantifizieren.
Methoden
Als Datenquellen wurden Sonderauswertungen des Deutschen Alterssurveys (DEAS) und des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) analysiert. Die Auswertungen erfolgten univariat nach soziodemografischen Merkmalen, darunter u. a. Alter, Geschlecht, Haushaltstyp, Bildung und finanzielle Ressourcen.
Ergebnisse
Der Anteil der häufig oder sehr häufig einsamen Erwachsenen in Bayern stieg dem SOEP zufolge von 2,3 % im Jahr 2017 auf 16,2 % im Jahr 2021, wobei Frauen im Jahr 2021 mit 21,0 % deutlich häufiger betroffen waren als Männer mit 11,3 %. Besonders hohe Einsamkeitsprävalenzen waren im Jahr 2021 bei den 18- bis 25-Jährigen zu beobachten (31,7 % häufig oder sehr häufig einsam).
Diskussion und Fazit
Das Einsamkeitsempfinden nahm im Zuge der COVID-19-Pandemie in so gut wie allen betrachteten Subgruppen in Bayern zu. Ob diese Entwicklung nach dem Wegfall der COVID-19-Schutzmaßnahmen im Jahr 2023 fortbesteht und sich die Einsamkeit chronifiziert, sollte Gegenstand zukünftiger Untersuchungen sein.