Einleitung
Methoden
Teilnehmende und Rekrutierung
Impfpflicht | Einrichtungstyp/Gesundheitsamt | Anzahl Interviews | ||
---|---|---|---|---|
COVID-19 | Arztpraxis (n = 5) | Profession | Psychotherapeut/in | 2 |
Arzt/Ärztin | 3 | |||
Impfquote | Hoch | 2 | ||
Niedrig | 3 | |||
Krankenhaus (n = 5) | Profession | Personalleitung | 4 | |
Hygienebeauftragte/r | 1 | |||
Organisationsentwicklung | 2 | |||
Impfquote | Hoch | 4 | ||
Niedrig | 3 | |||
Pflegeeinrichtung (n = 5) | Profession | Einrichtungsleitung | 3 | |
Geschäftsführung | 1 | |||
Qualitätsbeauftragte/r | 1 | |||
Impfquote | Hoch | 3 | ||
Niedrig | 2 | |||
Gesundheitsamt (n = 5) | Profession | Verwaltung | 3 | |
Amtsarzt/-ärztin | 2 | |||
Impfquote | Hoch | 1 | ||
Niedrig | 4 | |||
Masern | Gesundheitsamt (n = 11) | Profession | Verwaltung | 3 |
Amtsarzt/-ärztin | 8 | |||
Impfquote | Hoch | 4 | ||
Niedrig | 7 |
Datenerhebung und Ablauf der Interviews
Datenanalyse
Ergebnisse
Die Masernimpfpflicht
Prozesse der Umsetzung
Thema | Zitat ID | Interviewter ID und Zitat |
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Vorbereitung auf Impfpflicht, Ausstattung und Aufwand | P1 | „Quasi ab dem 1. August [2022] ist das [die Masernimpfpflicht] in den Öffentlichkeitsblickpunkt wieder gerückt … weil die Zeit gekommen war, weil wir auch durch Coronaimpfpflicht schon so ein bisschen Übung in der Bearbeitung des Impfpflichtthemas hatten, haben wir dann auch gesagt, das ist der Auftakt, wir gehen da jetzt ran.“ |
P2 | „Ich habe einen Prozess festgelegt, den wir jetzt noch nicht in der freien Wildbahn testen konnten, … was wir im Grunde nutzen.“ | |
P3 | „Wir haben Vorlagen, die ich entworfen haben, teilweise auch zusammen mit den Juristen im Haus und das sind Standardgeschichten, je nach dem ist es jetzt ein Schulkind, ist es ein Kindergartenkind, ist es ein Beschäftigter … Wir machen sechs Wochen Frist, falls jemand keinen Nachweis vorgelegt hat.“ | |
Unterstützung und Austausch | P4 | „Eigentlich hieß es, mach mal, es gibt da das Gesetz, falls ihr dazu kommt, macht mal!“ |
P5 | „Jetzt machen es die ganzen Gesundheitsämter jeder für sich, aber letztendlich ist es ja eigentlich ein Verfahren, von daher wäre es nicht schlecht gewesen, wenn man da was an die Hand gekriegt hätte.“ | |
P6 | „Andere Ämter habe das wieder anders ausgelegt, also aus meiner Sicht war das alles ein bisschen chaotisch und man hat sich da irgendwie so durchgewurschtelt.“ | |
Vollständigkeit der Meldungen an das Gesundheitsamt | P7 | „Also man kann die Einrichtungen, die gemeldet haben, an einer Hand abzählen.“ |
P8 | „Es gibt Schulen, die haben von Anfang an gemeldet, und es gibt Schulen, ein relevanter Anteil an Schulen, die haben sich noch nie gemeldet, und ob die schon mal was von Masernschutz gehört haben oder nicht, weiß ich nicht.“ | |
P9 | „Wir konzentrieren uns jetzt erst mal auf die Schulen und Kindereinrichtungen und wenn wir dort mit dem Gros durch sind, werden wir uns sicher auch noch mal aktiv auf die anderen Einrichtungen zubewegen.“ | |
P10 | „Ich [habe] das übernommen (habe) von einer Kollegin, … [die] das Gesetz so ausgelegt [hat], das ist eine Bringschuld der Einrichtungen und wir warten jetzt mal, was die bringen …“ | |
Bearbeitung der Meldungen im Gesundheitsamt | P11 | „Wir haben jetzt ungefähr tausend Meldungen von Schülerinnen und Schülern, von Mitarbeiterinnen oder von Menschen, die in Einrichtungen leben, von Flüchtlingen, ich tippe jetzt mal, dass wir vielleicht maximal 100 Beratungsgespräche in irgendeiner Art und Weise führen werden. Das wird wahrscheinlich ein Kraftakt werden bis zum Jahresende.“ |
Sanktionen | P12 | „Bußgeld, Zwangsgeld konnten wir noch nicht tatsächlich aussprechen, solang diese Übergangsfrist war und die lief ja jetzt ab. In den nächsten Tagen, Wochen werden nochmal freundliche Briefe an alle rausgehen und danach gibt es schon ein Flow, wie es dann weitergeht.“ |
P13 | „Jetzt ist es natürlich ein großer Berg, der da vor einem steht und ich glaube alle fangen jetzt an.“ | |
P14 | „Wir hatten ein paar wenige Meldungen von Schulen oder von Einrichtungen, aber es gab ja noch immer die Übergangsfrist, d. h. außer freundlichen Briefen, außer ein paar wenigen telefonischen Beratungen gab es keine weitere Verfolgung des Masernschutzgesetzes.“ | |
Die Pandemie verdrängt die Masernimpfpflicht | H1 | „Die Masernimpfpflicht ist ja seit 2020 gesetzlich verankert, aber ich muss sagen, mit der Umsetzung und dem Auftakt zur Umsetzung, da war tatsächlich dann erst ein Gedanken daran zu fassen, als Corona überhaupt abebbte und bei uns mehr oder weniger nachgeordnet zur Coronaimpfpflicht bei uns in Angriff genommen. … Thema Masernimpfpflicht ganz ehrlich gesagt, überhaupt nicht präsent gewesen.“ |
H2 | „Man merkt das, nach drei Jahren ist einfach die Kraft durch und die Bereitschaft dann auch nicht mehr da, einen kleinen Schnupfen auf der Arbeit auszusitzen oder im Homeoffice, sondern sich dann doch schneller krankzumelden als das vorher war.“ | |
Unklarheiten bei der Umsetzung | H3 | „Einfach, dass man irgendetwas an die Hand bekommt, …, ich habe das auch im Austausch mit anderen Ämtern erlebt, die standen da alle so ein bisschen im Regen, jeder hat so sein eigenes Süppchen gekocht, keiner wusste so richtig wie und was mit welchem Programm.“ |
H4 | „Wir sind ja nicht isoliert. Wir überlegen uns jetzt ein Zwangsgeld von 1000 €. Direkt an der Kreisgrenze im anderen Land machen die vielleicht 20 € und an der südlichen Kreisgrenze machen sie vielleicht 2000 €.“ | |
Fehlender Überblick über Einrichtungen | H5 | „Da blendet man so Szenen aus und weiß, da ist so eine Dunkelkammer und hoffentlich kriege ich da auch alle.“ |
H6 | „Wir müssten eigentlich Listen erstellen, wenn wir das könnten und wollten, wen gibt es überhaupt? Und dann abgleichen, hat sich einer von denen gemeldet.“ | |
Überforderung der Einrichtung | H7 | „Grundsätzlich sind die Einrichtungen nicht unkooperativ gewesen, jedenfalls im Gros, die waren halt einfach total uninformiert … Ich denke mal, das wird bei denen ähnlich gewesen sein, wie bei uns, Corona hat da alles überdeckt und das ist halt einfach mehr oder weniger vergessen worden.“ |
H8 | „Wenn denen ein ärztliches Attest vorgelegt wird, wo ein Arzt draufschreibt, das Kind kann nicht geimpft werden, muss ich als Einrichtungsleitung schon sehr motiviert und informiert sein, um das jetzt zu hinterfragen.“ | |
H9 | „Also schwierig finde ich an dem Gesetz, dass Laien quasi die Schulen, die Schulsekretariate oder auch die Schulleiter oder die Klassenlehrer, die müssen jetzt Atteste beurteilen.“ | |
Arbeitsaufwand durch Impfpflicht | H10 | „Es hieß, wir müssen das Masernschutzgesetz umsetzen und ich stand dann eben vor dieser Herausforderung, wie, in welcher Form, geht das überhaupt.“ |
Erfahrungen mit Ungeimpften – Gefälligkeitsatteste und Verzögerungstaktiken | H11 | „Ein Großteil der gemeldeten Personen, das waren tatsächlich Eltern, die einfach nicht hingekriegt haben ihren Impfpass dort vorzulegen.“ |
H12 | „Ich denke der Anteil, den können wir noch nicht so ganz abschätzen, aber es sind auf jeden Fall Eltern dabei, die von Anfang an kundgetan haben, dass sie das aussitzen wollen und dass die Ordnungswidrigkeitsgebühr die Oma bezahlen wird.“ | |
H13 | „Eigentlich müsste da aus meiner Sicht tatsächlich was erfolgen, denn sonst schafft man da einfach ein falsches Signal, wenn eine Familie eine Ärztin im Amt zwei Jahre beschäftigt halten kann und letztendlich geht da mit Erfolg raus, ist das schlecht.“ | |
Konkurrierende Werte – soziale Härten | H14 | „Dann sind es häufig bei uns zugewanderte Familien, da ist ein riesen Problem, die keinen Kinderarzt finden. … Das Problem ist tatsächlich, dass die ja erst in eine Kindertagesstättenbetreuung gehen können, wenn die einen ausreichenden Masernschutz nachweisen. Da kriege ich im Moment auch noch einige Anrufe von Kindertagesstätten, die sagen, gerade bei diesen Familien, die dringend auch Betreuung benötigen würden, verzögert sich das, die Plätze bleiben frei.“ |
Herausforderungen bei der Umsetzung
Die einrichtungsbezogene COVID-19-Impfpflicht
Prozesse der Umsetzung
Thema | Zitat ID | Interviewter ID und Zitat |
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Vorbereitung auf Impfpflicht, Ausstattung und Aufwand | P1 | „… Haben uns auch in einer großen Runde, … ausgetauscht, wie wir damit umgehen, wie wir die Erfassung steuern können. Haben dann mit den Einrichtungsleitungen angefangen und haben uns Konzepte überlegt, die wir umsetzen können.“ |
P2 | „Und in diesem Impfportal oder in dieser Impfdatenbank haben wir dann letztendlich sämtliche Impfungen, die bei uns im Haus durchgeführt wurden, auch registriert.“ | |
P3 | „… wollten wir dahingehend ja auch auf ein Digitalisierungstool zurückgreifen, was uns bei der Bewältigung … dieser Durchführung des Gesetzes da auch behilflich ist, dass das in geordneteren Bahnen und auch weg von der Handakte kommen … Dahingehend waren wir nicht die Vorreiter, das gebe ich zu. Bis wir dann alles hatten, ist bis Mai die Zeit vergangen.“ | |
Unterstützung und Austausch | P4 | „Also vom Bund haben wir direkt nichts gehört, zumindest nicht, was ich wüsste. … Und vom Land <<< Name des Bundeslandes >>> gab es zu dem Zeitpunkt auch noch nicht viel, außer nur die Rahmenbedingungen.“ |
P5 | „Jein. Seitens des Landes an der Stelle ja, da haben wir jede Unterstützung gekriegt, die wir brauchten.“ | |
P6 | „… es gibt ja die Handreichung vom Gesundheitsministerium, die hat noch mal ein bisschen Licht ins Dunkel gebracht …“ | |
Sammlung und Kontrolle der Nachweise in Einrichtungen | P7 | „Der personelle Aufwand bei uns in der Personalabteilung war schon sehr groß. Zwischen ein und acht Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind abgestellt worden, die in den Hauptzeiten dann dort neben dem täglichen Tagesgeschäft dann beschäftigt waren, das war schon sehr aufwendig bis hin zu dem Procedere der Übermittlung der Daten der nicht Geimpften, die musste alle einzeln manuell, also händisch eingegeben werden.“ |
P8 | „Am Anfang ist man von einfachen Exceltabellen ausgegangen, wo dann eben Name und dann die Impfdaten zum Einpflegen dann gegangen ist.“ | |
Bearbeitung der Meldungen im Gesundheitsamt | P9 | „Nicht, dass die Ersten schon zum Tätigkeitsverbot angehört werden, während andere noch nicht mal das erste Schreiben erhalten haben …“ |
Sanktionen | P10 | (Gespräch mit MA zu angekündigter Eigenkündigung) „Das konnte aber dann im Gespräch aufgefangen werden; eben mit dem Hinweis, du wirst von uns keine Kündigung als solches, arbeitgeberseits … bekommen.“ |
P11 | „Die gemeldeten Personen wurden jetzt auch schon alle vom Gesundheitsamt angehört, aber es wurde kein Berufsverbot weiter ausgesprochen. Es wurde bisher immer das Verfahren eingestellt.“ | |
P12 | „Weil, wie gesagt, das ist einfach politischer Zündstoff und wir wirklich gesagt haben, wir starten das Verfahren, aber im Hinblick auf ein Bußgeldverfahren und Tätigkeits- und Betretungsverbot gibt es von unserer Seite her nicht.“ | |
P13 | „Weil man da schon eher sehr zurückhaltend und ängstlich ist, weil das Ganze ja doch juristisch auf dünnem Eis steht.“ | |
Kontext Pandemie und Faktor Zeit: Enger Zeitrahmen verhindert konsequente Umsetzung der Impfpflicht | H1 | „Ja, also mal ganz kurz zusammengefasst, das Gesetz ist nicht rund. Es hat seine Ecken und Kanten, es ist nicht bis zum Schluss gedacht, schon allein im Hinblick darauf, dass das Gesetz ein dreiviertel Jahr gilt und so ein Verfahren sich bis zu einem dreiviertel Jahr locker hinziehen kann.“ |
H2 | „Diese Kraft zu investieren und letzten Endes mit dem Blick darauf, dass wir gar nicht so weit kommen dieses Gesetz umzusetzen …“ | |
H3 | „Es war eine einzige Mitarbeiterin, die gesagt hat, ich nehme ein Beschäftigungsverbot in Kauf, ich lasse mich auf keinen Fall impfen, was wir sehr bedauert hätten, weil das eine jahrelang sehr gut arbeitende Mitarbeiterin … ist … Da haben wir sogar überlegt, wie könnten wir die eventuell … im Homeoffice zumindest mal bis die Impfpflicht ausgelaufen ist …, wie können wir die weiter beschäftigen.“ | |
Unklarheiten bei der Umsetzung | H4 | „…, selbst wenn es eine Landesverordnung gibt oder gab, gab es ja immer, es ist nie leichte Sprache und alle sind halt keine Juristen, also was bedeutet das letzten Endes in der Übersetzung für die konkrete Herangehensweise vor Ort in den Einrichtungen.“ |
H5 | „… <<< Name der Landeshauptstadt>>> sagt halt immer, macht es einfach, setzt den Bußgeldbescheid. Aber im Endeffekt bleiben wir ja auf den Kosten sitzen, wenn der Richter XY dann einfach sagt, nein, wir weisen das ab, weil, ihr habt falsch entschieden. Da interessiert es dann auch keinen im Land.“ | |
Fehlender Überblick über Einrichtungen | H6 | „Also diese Lücke hätte ausgenutzt werden können oder wurde auch garantiert ausgenutzt, dessen sind wir uns auch bewusst …“ |
H7 | „Genau, ich denke, je kleiner so eine Einrichtung ist, desto mehr Eigenverantwortung tragen die ja dann auch, der Leiter dieser Einrichtung. Ich denke in den großen Häusern kann man sich schlecht diesen Formalismen entziehen, aber je kleiner die Einrichtung, desto möglicher halte ich es, dass man da auch mal zwei Augen zudrückt …“ | |
Arbeitsaufwand durch Impfpflicht | H8 | „Ich kann Ihnen gerne mein Überstundenkonto zeigen.“ |
H9 | „Also ... jetzt bei uns im Unternehmen betrachtet fand ich diese ganze Bürokratie, die damit einhergegangen ist, katastrophal.“ | |
Umgang mit (ungeimpften) Beschäftigten: emotionale Belastungen und Spannungen | H10 | „… Die jetzige Variante ist ja einfach eine Variante, die häufig einen milderen Verlauf macht. Wir reden nicht von der ersten Variante. Da [war] impfen oder nicht impfen schon lebensentscheidend manchmal. Das ist eben nicht mehr so, insofern ist die Impfpflicht natürlich noch kritischer zu sehen …“ |
H11 | „… und ich sage es Ihnen auch ganz ehrlich, ich weiß nicht wie ich es kommunizieren soll, dass oder eine Entscheidung, wenn es heißt, wir verlängern über den 1.1... Mir fehlt jegliche Vorstellungskraft, wie ich das den Menschen begreiflich machen soll. Wir haben draußen Festivals, wir haben Konzerte, wir haben <<< Name des Events >>> …“ | |
H12 | „Die Mitarbeiterschaft kann natürlich nicht nachvollziehen, warum wir eine einrichtungsbezogene Impfpflicht haben und alle Mitarbeitenden sich impfen müssen und boostern müssen und es keine allgemeine Impfpflicht ausgesprochen wird, d. h., die Patienten, die gegebenenfalls nicht geimpft sind oder nicht ausreichend geimpft, werden behandelt von unseren Mitarbeitern, die sich für diese Patienten eben boostern lassen müssen. Man würde ja dann im Umkehrschluss eigentlich verlangen, dass dann auch die Patienten vollständig geimpft sind. Ich glaube, das hat einen großen Unmut verursacht.“ | |
H13 | „… es muss auch sehr viele Anfeindungen zwischen diesen beiden Lagern gegeben haben. Insbesondere, wenn es dann auch zu Ausbruchsituationen kam, immer dieser mehr oder weniger latent oder offen geäußerte Vorwurf …“ | |
H14 | „… jetzt lass Dich doch endlich impfen, sonst können wir mit Dir nicht weiter planen. Ansonsten wissen wir nicht, wie wir diese Dienste abdecken …“ |
Herausforderungen bei der Umsetzung
Diskussion
Charakteristiken der Impfpflichten im Kontext
Zielkonflikte
Rechtlicher und organisatorischer Rahmen
Stärken und Schwächen der Studie
Fazit
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Inkrafttreten: 01.03.2020
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Ziel: Erhöhung der Impfquote, um Zahl der Masernfälle zu reduzieren und somit die Gesundheit der Bevölkerung zu schützen
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Gesetzliche Grundlage: § 20 des Infektionsschutzgesetzes (IfSG)
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Dauer: unbefristet
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Art: einrichtungsbezogene Nachweispflicht
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Betroffene/Zielgruppe: Kinder und Jugendliche, die z. B. in Kindertagesstätten, Schulen oder Gemeinschaftseinrichtungen betreut werden; nach 1970 geborene Beschäftigte in diesen sowie medizinischen Einrichtungen (vollständige Liste siehe § 23 Absatz 3 Satz 1 IfSG)
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Nachweis: über eine (Kinder < 24 Monate) bzw. 2 (Kinder ≥ 24 Monate) Masernimpfungen oder eine labordiagnostisch bestätigte Maserninfektion
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Ausnahmeregelung: medizinische Kontraindikation
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Sanktionen: Buß- oder Zwangsgelder, Ausschluss von der Betreuung, Verbot der Einstellung
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Übergangsfrist für bereits Betreute/Beschäftigte: 31.07.2022 (initial: 31.07.2021)
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Inkrafttreten: 10.12.2021
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Ziel: Schutz besonders gefährdeter Personen in Gesundheitseinrichtungen vor Infektion und schweren Krankheitsverläufen, besondere Verantwortung des dort arbeitenden Personals durch engen Kontakt zu diesen Personen
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Gesetzliche Grundlage: § 20a des IfSG
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Dauer: befristet (bis zum 01.01.2023)
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Art: einrichtungsbezogene Nachweispflicht
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Betroffene/Zielgruppe: Beschäftigte in Gesundheitseinrichtungen (vollständige Liste siehe § 20a IfSG)
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Nachweis: über COVID-19-Impfung oder eine Genesung („Genesenennachweis“)
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Ausnahmeregelung: medizinische Kontraindikation
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Sanktionen: Bußgelder, Betretungs- bzw. Tätigkeitsverbot, Verbot der Einstellung
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Übergangsfrist: 15.03.2022