Hygiene-Leitfaden bei nCoV-Verdacht

So können sich Ärzte schützen: Das ECDC hat neue Empfehlungen zur Hygiene im Fall von 2019-nCoV-Verdachtsfällen herausgegeben. Die EU-Seuchenbehörde ECDC hat Empfehlungen herausgegeben, wie sich Ärzte bei der Untersuchung von Patienten, die sich möglicherweise oder nachweislich mit dem neuen Coronavirus 2019-nCoV infiziert haben, vor einer Ansteckung schützen können. Wie Verdachtsfälle genau zu erkennen sind, dazu hat das Robert Koch-Institut erst kürzlich ein Flussdiagramm erstellt. Verdachtsfälle sind demnach Patienten mit akuten respiratorischen Symptomen unabhängig von deren Schwere und Kontakt mit einem bestätigten oder wahrscheinlichen Fall mit 2019-nCoV innerhalb der letzten 14 Tage vor Erkrankungsbeginn, Patienten mit erfülltem klinischen Bild und Aufenthalt in einem Risikogebiet innerhalb der letzten 14 Tage vor Erkrankungsbeginn. Schutzmaßnahmen in Praxis und Klinik Das ECDC empfiehlt allen Personen, die an der Untersuchung von Verdachtsfällen (und bestätigten Infektionsfällen) beteiligt sind – sowohl in Arztpraxen als auch in Kliniken –, folgende Schutzmaßnahmen: dicht anliegende Atemschutzmaske (FFP2 oder FFP3), Schutzbrille oder Gesichtsschutz, langärmeligen, wasserabweisenden Kittel sowie Handschuhe. Diese sollten unbedingt vor Ort und in ausreichender Menge vorhanden sein. Die Behörde erinnert daran, die Patienten schon in der Hausarztpraxis von den übrigen Patienten zu isolieren. Auch sollten die mutmaßlich Infizierten eine Mund-Nasen-Schutzmaske erhalten. Die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM) rät zudem, einen Influenza-Schnelltest durchzuführen und betont: „Die Atemwegsinfekte, mit denen Patienten in diesen Wochen die Praxen aufsuchen, sind fast ausschließlich auf Influenza oder Erkältungskrankheiten zurückzuführen“. Eine routinemäßige 2019-nCoV-Diagnostik in der Hausarztpraxis empfiehlt die DEGAM ausdrücklich nicht, Proben von oberen und unterem Respirationstrakt sollten zur Testung an ein Konsiliarlabor gesendet werden. Wenn möglich Unterdruckzimmer Bestätige sich der Verdachtsfall, sei es wichtig, den Patienten in der Klinik in einem Einzelzimmer mit eigenem Badezimmer zu separieren, empfiehlt das ECDC. Wenn möglich sollte der Patient in einem Unterdruckzimmer mit Vorraum untergebracht werden. Alle Untersuchungen, bei denen die Gefahr einer Virusübertragung durch Aerosole bestehe, sollten in einem Isolationszimmer unter Unterdruck stattfinden, wobei die Zahl der Patientenkontakte auf ein Minimum begrenzt werden sollte. „Auch ist, so weit möglich, das Benutzen von medizinischen Einmal-Geräten anzuraten“, so das ECDC. Wichtig sei auch, eine Liste aller Personen zu führen, die Kontakt mit dem Patienten hatten und diese 14 Tage lang auf mögliche Symptome einer 2019-nCoV-Infektion nachzubeobachten. „Wie lange 2019-nCoV-Patienten isoliert bleiben müssen, ist derzeit noch unklar. Schwer Erkrankte könnten das Virus für einen langen Zeitraum verbreiten“, heißt es in dem Bericht. Infizierte sollten wenigstens bis zum Abklingen sämtlicher Symptome isoliert bleiben und regelmäßig Screenings auf 2019-nCoV durchgeführt werden. Auf Basis der Testergebnisse könne dann über eine Entlassung der Patienten entschieden werden. « Zurück zum Dossier » Hier kommen Sie zur umfangreichen aktuellen Berichterstattung der Ärzte Zeitung zum Coronavirus. Quelle: Ärzte Zeitung

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