Erschienen in:
28.12.2022 | COVID-19 | Leitthema
Einfluss der COVID-19-Pandemie auf das Auftreten neuroinfektiologischer Erkrankungen
verfasst von:
Stefanie Völk, Uwe Ködel, Hans-Walter Pfister, Prof. Dr. Matthias Klein
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 4/2023
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Zusammenfassung
Hintergrund
Im Rahmen der COVID-19(„coronavirus disease 2019“)-Pandemie wurden zur Eindämmung von Infektionen durch SARS-CoV‑2 („severe acute respiratory syndrome coronavirus 2“) zahlreiche Hygienemaßnahmen implementiert, was auch die Häufigkeit anderer respiratorischer Infektionen deutlich reduziert hat. Darüber hinaus kam es interessanterweise auch zu einer Abnahme verschiedener Infektionskrankheiten des zentralen Nervensystems (ZNS).
Fragestellung
Diese Übersichtsarbeit zeigt die Entwicklung wichtiger ZNS-Infektionen in Deutschland während der COVID-19-Pandemie.
Material und Methode
Die Übersichtsarbeit basiert auf relevanten Publikationen zur Epidemiologie von ZNS-Infektionen während der Pandemie bis Herbst 2022.
Ergebnisse
Die Häufigkeit bakterieller Meningitiden durch Streptococcus pneumoniae, Neisseria meningitidis und Haemophilus influenzae hat während der Pandemie signifikant abgenommen. Ebenfalls abgenommen hat die Häufigkeit viraler Meningitiden (insbesondere der Enterovirus-Meningitis). Dahingegen hat die Anzahl der an Frühsommermeningoenzephalitis (FSME) erkrankten Patienten im ersten Jahr der Pandemie zugenommen.
Diskussion
Während der Pandemie kam es in Deutschland zu einer Abnahme bakterieller und viraler Meningitiden, am ehesten in Folge der allgemeinen Hygienemaßnahmen und der Kontakteinschränkungen. Die Zunahme zeckenvermittelter Infektionen könnte Folge eines veränderten Freizeitverhaltens während der Pandemie sein.