Erschienen in:
24.04.2020 | Pflege | Intensivmedizin
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Anästhesie- und Intensivbeatmungsgeräte: Unterschiede und Nutzbarkeit bei COVID-19-Patienten
verfasst von:
Q. Notz, J. Herrmann, J. Stumpner, B. Schmid, T. Schlesinger, M. Kredel, P. Kranke, P. Meybohm, PD Dr. C. Lotz
Erschienen in:
Die Anaesthesiologie
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Ausgabe 5/2020
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Zusammenfassung
Die aktuelle Coronavirus-Krankheit 2019 (Covid-19)-Pandemie ist eine dynamische Situation mit therapeutischen Herausforderungen und logistischen Unwägbarkeiten. Ein Mangel an medizinischer Schutzausrüstung und Intensivrespiratoren ist je nach Wirkung der „Flatten-the-Curve“ Maßnahmen zu erwarten. Gleichzeitig besteht bei vielen Ärzten und Pflegekräften eine hohe Unsicherheit bezüglich der Möglichkeiten und Limitationen verschiedener Gerätetypen. Intensivrespiratoren wurden speziell für die Behandlung von Patienten mit pathologischer Lungenmechanik entwickelt. Gleichwohl liefern aktuelle Narkosegeräte den Intensivbeatmungsgeräten ähnliche Leistungen und bieten meist viele Beatmungstypen inklusive unterstützender Spontanatmungsmodi. Trotz ausreichender technischer Voraussetzungen bestehen im Vergleich zu Intensivrespiratoren jedoch wesentliche konzeptionelle Unterschiede. Diese bedingen bei der Nutzung zur Langzeitbeatmung einen deutlich größeren Überwachungsaufwand. Moderne Transportbeatmungsgeräte eignen sich v.a. zur kurzfristen Überbrückung da bei Geräten mit Raumluftzufuhr immer eine Verwendung mit 100 % Sauerstoff in kontaminierter Umgebung erfolgen sollte. In den sozialen Medien zuletzt vielfach präsentierte unkonventionelle Beatmungskonzepte zur Beatmung mehrerer Patienten mit einer Beatmungsmaschine, sog. „Ventilator-Splittung“ ist nicht zu empfehlen. Ziel dieser Übersichtsarbeit ist es, dem Leser einen Überblick über die konzeptionellen und technischen Unterschiede verschiedener Typen von Beatmungsgeräten zu geben.