Im Rahmen der COVID-19-Pandemie (COVID-19: „coronavirus disease 2019“) zeigten sich zahlreiche bidirektionale Einflüsse der Infektionskrankheit auf nicht übertragbare Erkrankungen wie den Diabetes mellitus. Die Studienlage erweist sich teilweise als kontrovers, was am ehesten auf die uneinheitliche Erfassung der SARS-CoV-2-Infektionen (SARS-CoV-2: „severe acute respiratory syndrome coronavirus 2“) sowie der Komorbiditäten, die häufig mit Diabetes einhergehen, zurückzuführen ist. Während COVID-19 zu vermehrten hyperglykämischen Entgleisungen mit häufigeren und ausgeprägteren Ketoazidosen sowie steroidinduzierten Diabetesmanifestationen führte, ging eine schlecht eingestellte glykämische Stoffwechsellage mit einer erhöhten COVID-19-Morbidität und -Mortalität einher. Schwere COVID-19-Verläufe wiederum erwiesen sich als prädisponierend für das Auftreten eines „post acute COVID syndrome“ (PACS). Pathophysiologisch stehen hierbei eine chronische subklinische Inflammation, Insulinresistenz, Hypoxie und eine endotheliale Dysfunktion im Vordergrund. Im Rahmen von PACS wurden eine prolongierte Hyperglykämie, erhöhte proinflammatorische Serummarker sowie Erstmanifestationen von Typ-1-Diabetes im Kindesalter beobachtet. Umgekehrt jedoch konnte keine erhöhte Prävalenz typischer PACS-Symptome bei Menschen mit Diabetes festgestellt werden.
Präventive Maßnahmen beinhalten das Vermeiden einer SARS-CoV-2-Infektion sowie schwerer Verläufe durch Impfungen und Optimierung der Blutzuckereinstellung.