Hintergrund
Kompetenzbasierte Lehre in der Medizin
Abnehmendes Interesse an wissenschaftlichem Arbeiten von Medizinstudierenden
Herausforderungen der digitalen Lehre in der COVID-19-Pandemie
Die Evaluation definiert die Qualität der Lehre in der Medizin
Das Freiburger Konzept digitaler HNO-Lehre und die Einführung eines neuen wissenschaftlichen Seminars
Ziel des Seminars und dieser Studie
Methode
Studienkollektiv
Konzept des digitalen, wissenschaftlichen Seminars
Evaluation und Studienanalyse
Item | Fragen | Antwortskala |
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E1a) | Betrachten Sie die LE als wertvolle Ergänzung Ihres wissenschaftlichen Arbeitens? | 1: „Ich stimme absolut zu“–6: „Ich stimme überhaupt nicht zu“ |
E1b) | Förderte die LE Ihr Interesse an wissenschaftlichem Arbeiten? (Antwortskala von E1a) | 1–6 |
E2) | Hätten Sie eine Präsenzveranstaltung der digitalen Lehre vorgezogen? Wieso? Oder wieso nicht? | Ja/Nein |
Freitextkommentare | ||
E3) | Denken Sie, Sie hätten in einer Präsenzveranstaltung mehr gelernt? (Antwortskala von E1a) | 1–6 |
E4) | Wurden Lernziele klar formuliert? (Antwortskala von E1a) | 1–6 |
E5) | War die LE klar definiert? (Antwortskala von E1a) | 1–6 |
E6) | Betrachten Sie den Inhalt der LE als relevant für Ihre zukünftige Tätigkeit? (Antwortskala von E1a) | 1–6 |
E7) | Wieviel Zeit benötigten Sie für diese LE? (Seminar ist auf 60 min angesetzt) | Angabe in Minuten |
E8) | Bitte bewerten Sie diese LE auf einer Skala von 1: „sehr gut“ bis 6: „insuffizient“ | 1–6 |
E9) | Bitte bewerten Sie Ihren Lernzuwachs auf einer Skala von 1: „sehr gut“ bis 6: „insuffizient“ | 1–6 |
E10) | Bitte verfassen Sie einen Freitextkommentar: Welche Verbesserungen würden Sie sich wünschen? Was mochten Sie? Was nicht? | Freitextkommentare |
B1) | Alter | – |
B2) | Geschlecht | – |
B3) | Semester | – |
B4) | Studiensemester | – |
B5) | Ausbildung/Arbeitsstelle vor Studium | Ja/Nein |
B6) | Wissenschaftliches Arbeiten zuvor in Studien, Postern oder auf Kongressen | Ja/Nein |
B7) | Medizinische Dissertation | 1: „geplant und initiiert oder begonnen“ |
2: „geplant, noch nicht begonnen“ | ||
3: „vielleicht“ | ||
4: „nicht geplant“ | ||
B8) | Wissenschaftliche Tätigkeit/Karriere geplant | Ja/Nein |
Statistik
Ergebnisse
Studienkollektiv und wissenschaftliches Interesse
N (gesamt: 265)/prozentualer Anteil | |
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Teilnehmer | N = 149 Wintersemester 2020/2021 |
N = 116 Sommersemester 2020 | |
Alter | Mittelwert 25,38 ± 4,19 Jahre |
Geschlecht | N = 146 (55,1 %) weiblich |
N = 119 (44,9 %) männlich | |
Studiensemester | Mittelwert 8,54 ± 2,3 Semester |
Arbeit/Studium vor Aufnahme Medizinstudium | N = 107 (40,4 %) |
Keine Vorerfahrung im wissenschaftlichen Arbeiten | N = 170 (64,2 %) |
Keine Ambitionen für eine wissenschaftliche Karriere | N = 171 (64,5 %) |
Planung/Vorhaben einer medizinischen Dissertation | 1,78 ± 0,8 (N = 257) |
Evaluation: Akzeptanz und positive Bewertung trotz Bevorzugung der Präsenzlehre
Die andauernde Pandemie führte zu einer schlechteren Bewertung des Seminars
Die hohe Bearbeitungszeit spiegelte die anspruchsvolle Aufgabe der Lerneinheit wider
Der Lernzuwachs durch die LE erhöhte das wissenschaftliche Interesse der Studierenden
Freitext-Kommentare: Die Studierenden reflektierten ihre gesteigerten digitalen und wissenschaftlichen Kenntnisse
Diskussion
Digitale Lehre in der COVID-19-Pandemie: von der dringenden Notwendigkeit eines neuen digitalen Curriculums zur tragfähigen Lehre digitaler Kenntnisse
Förderung von wissenschaftlichen Kenntnissen
Limitationen und Ausblick
Kriterien für die erfolgreiche Implementierung von digitaler wissenschaftlicher Lehre
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Durchdachte Struktur sowie gesicherte personelle und finanzielle Grundlage für die digitale Umsetzung
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Kontinuierliche Evaluation und Kooperation mit den Studierenden
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Ausgewogene Implementierung von digitalen Formaten und Präsenzveranstaltungen
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Ergebnis- und kompetenzorientierter Einsatz der Lehre mit dem Fokus auf relevanten digitalen und wissenschaftlichen Kompetenzen für den medizinischen Nachwuchs
Fazit für die Praxis
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Digitale wissenschaftliche Lehre kann in einem Seminar mit dem Fokus auf ausgewählte HNO-Krankheitsbilder und Publikationen eingesetzt werden.
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Die Studierenden bewerteten trotz ihres vorrangigen Wunsches nach Präsenzlehre das neue digitale wissenschaftliche Seminar als positiv und gewinnbringend.
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Das Seminar erfüllte die Ansprüche von kompetenzbasierter Lehre in der Medizin sowohl durch die Vermittlung digitaler als auch wissenschaftlicher Kenntnisse.
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Das rückwärts gerichtete Design der Lehreinheit (LE) förderte die wissenschaftliche Kompetenz der Studierenden, indem zuerst Kriterien guter wissenschaftlicher Publikationen gelehrt wurden und anschließend ausgewählte Publikationen verstanden und ein strukturierter Abstract verfasst werden musste.
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Die erfolgreiche Lehre digitalen wissenschaftlichen Arbeitens ist notwendig, um wissenschaftliches Interesse zu steigern und zugleich mehr wissenschaftlichen Nachwuchs zu rekrutieren.