Akupunktur bei allergischen Erkrankungen

Ein flammendes Plädoyer für den Einsatz der Akupunktur bei allergischen Erkrankungen gab es auf dem 13. Deutschen Allergiekongress in Dresden: Diverse Studien laufen, um die Wirksamkeit der Methode etwa bei allergischer Rhinitis zu testen. Die Akupunktur, eine Behandlungsmethode der traditionellen chinesischen Medizin, bei der eine therapeutische Wirkung durch Nadelstiche an bestimmten Punkten des Körpers erzielt wird, fristet hierzulande noch immer ein umstrittenes Dasein. Auf dem 13. Deutschen Allergiekongress in Dresden berichtete Dr. Bettina Hauswald vom Universitätsklinikum Dresden von ihren inzwischen jahrzehntelangen Erfahrungen mit der Akupunktur und deren guter Wirksamkeit bei verschiedenen allergischen Erkrankungen. Anhaltende Besserung von Beschwerden bei allergischer Rhinitis So kann die Akupunktur bei allergischer Rhinitis eingesetzt werden, wenn sogenannte schulmedizinische Behandlungen wie symptomatische Therapien mit Antihistaminika oder Kortikosteroiden bzw. eine spezifische Immuntherapie (SIT) wie die subkutane oder sublinguale spezifische Immuntherapie (SCIT, SLIT) nicht wirken oder eine Kontraindikation zur Hyposensibilisierung besteht. Auch bei bestimmten Begleiterkrankungen wie Typ-1-Diabetes, einer onkologischen Erkrankung oder einer Herzinsuffizienz, bei der Beta-Blocker eingesetzt werden, sowie in einer Schwangerschaft kann die Akupunktur als Alternative zur SCIT oder SLIT sinnvoll sein. In einer Langzeitstudie besserten sich bei knapp 80 Prozent der Patienten, die wegen einer polleninduzierten allergischen Rhinitis Akupunktur durchführen ließen, die Beschwerden (19,5 Prozent) oder verschwanden zumindest vorübergehend vollständig (57,5 Prozent) [1]. In der Behandlung der allergischen Rhinitis aufgrund von Hausstaubmilben ließen sich durch Akupunktur Beschwerden lindern – und dies tendenziell länger anhaltend als unter der Therapie mit dem Antihistaminikum Loratadin. Zudem nahmen infolge der Akupunktur die Spiegel an Interleukin(IL)-10 im Serum tendenziell zu [2]. Eine weitere Studie zeigte eine deutliche Besserung von Symptomen bei allergischer Rhinitis durch präsaisonale Akupunktur, wobei der Effektivitätsnachweis durch den konjunktivalen Provokationstest erfolgte [3]. Unterschiedliche Akupunkturpunkte werden gestochen Bei der Behandlung von Patienten mit allergischer Rhinitis werden unterschiedliche Punkte gestochen. Ein für die Allergie besonders wichtiger Akupunkturpunkt ist laut Hauswald Milz-Pankreas 6 (M6), der am dorsalen Rand der Tibia, vier Querfinger oberhalb der stärksten seitlichen Vorwölbung des Malleolus medialis liegt. Er wirkt unter anderem bei Allergien und immunologischen Störungen. basierend auf: 13. Deutscher Allergiekongress, 27. bis 29. September 2018, Dresden. Weitere Beiträge vom 13. Deutschen Allergiekongress 11.10.2018 | DAK 2018 | Kongressbericht | Nachrichten Vermeintliche Arzneimittelallergie bei Kindern & Jugendlichen 11.10.2018 | DAK 2018 | Kongressbericht | Nachrichten Akupunktur bei allergischen Erkrankungen 11.10.2018 | DAK 2018 | Kongressbericht | Nachrichten Personalisierte Prävention im Jahr 2030 möglich? 11.10.2018 | DAK 2018 | Kongressbericht | Nachrichten Hausgemachte Testlösungen? 11.10.2018 | DAK 2018 | Kongressbericht | Nachrichten Neue Entwicklungen für die Behandlung IgE-vermittelter Allergien 11.10.2018 | DAK 2018 | Kongressbericht | Nachrichten Warnung vor unbedachter Anwendung von SIT und SILT 11.10.2018 | DAK 2018 | Kongressbericht | Nachrichten Pro und Kontra: Bringt gezielte Exposition mehr als Allergenmeidung? 11.10.2018 | DAK 2018 | Kongressbericht | Nachrichten Therapie allergischer Erkrankungen im Jahr 2030 11.10.2018 | DAK 2018 | Kongressbericht | Nachrichten Anaphylaxie: Wo fehlt’s? 11.10.2018 | DAK 2018 | Kongressbericht | Nachrichten Allergologie unter Druck 11.10.2018 | DAK 2018 | Kongressbericht | Nachrichten Seltene Allergene, seltene allergische Erkrankungen

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