Erschienen in:
29.04.2021 | Chronische Nierenerkrankung | Leitthema
Darmmikrobiom und Progression der CKD
Wie sich unsere Ernährung auf die Nierenfunktion auswirkt
verfasst von:
Dr. med. Susanne Fleig
Erschienen in:
Die Nephrologie
|
Ausgabe 4/2021
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Zusammenfassung
Unsere Ernährung bildet nicht nur die Basis für unseren eigenen Stoffwechsel, sondern auch für unsere Mikrobiota im Darm: Milliarden Mikroben unterschiedlicher Stämme halten dort ein Gleichgewicht, das durch das Substratangebot aus unserer Ernährung beeinflusst wird. Pflanzenreiche Ernährungsformen wie z. B. die mediterrane oder die DASH(Dietary Approaches to Stop Hypertension)-Diät haben positive Effekte auf das kardiovaskuläre Risiko; diese Effekte sind auch über unser Mikrobiom vermittelt. Pflanzen enthalten Ballaststoffe, also für den Menschen unverdauliche Polysaccharide, die sog. saccharolytische Bakterienstämme zu kurzkettigen Fettsäuren fermentieren können, welche für uns essenziell sind und die Epithelbarriere im Darm schützen. Aber auch die Urämietoxine entstammen dem bakteriellen Stoffwechsel. Die chronische Nierenerkrankung (CKD) ist mit einer gestörten Epithelbarriere im Darm vergesellschaftet; durch die erhöhte Translokation bakterieller Toxine kommt es zu vermehrter Inflammation, wodurch der Progress des Funktionsverlusts unterstützt wird. Diese Übersicht möchte zum einen die Zusammenhänge zwischen Ernährung und Mikrobiom auch bei CKD aufzeigen, zum anderen einen Ausblick geben, wie wir mit diesem Wissen durch Ernährungsinterventionen bei CKD die Progression verlangsamen könnten.