Erschienen in:
19.01.2018 | Schulterinstabilität | Leitthema
Das ABC der posterioren Schulterstabilisierung
verfasst von:
PD Dr. P. Moroder, V. Danzinger, M. Minkus, M. Scheibel
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 2/2018
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die posteriore glenohumerale Instabilität (PGHI) wird aufgrund der vielfältigen klinischen Manifestationen häufig nicht erkannt oder fehldiagnostiziert. Eine umfassende und therapierelevante Einteilung der verschiedenen Typen der PGHI ist bisher nicht etabliert.
Klassifikation
Um die Diagnose und Therapiefindung zu erleichtern, wurde die ABC-Klassifikation für PGHI unter Berücksichtigung
der zugrunde liegenden pathomechanischen Prinzipien sowie der gegenwärtigen Behandlungsstandards geschaffen. Aufgrund
der Art der Instabilität werden 3 Hauptgruppen unterteilt: A (erstmalig), B (dynamisch), C (statisch). Auf Basis der
spezifischen pathomechanischen Ursache der Instabilität werden die Hauptgruppen in je 2 Subtypen unterteilt, welche
eine Richtlinie für die Therapiefindung darstellen: A1 – Subluxation, A2 – Dislokation; B1 – funktionell, B2 – strukturell; C1 – konstitutionell, C2 – erworben.
Therapie
Während ein konservativer Therapieversuch bei den meisten Patienten mit einer PGHI vom Typ 1 (A1, B1, C1) empfehlenswert ist, sollte bei Patienten mit einer PGHI vom Typ 2 (A2, B2, C2) eine chirurgische Intervention auf individueller Basis erwogen werden, wobei zu bedenken ist, dass die verschiedenen Gruppen und Subtypen sich überlappen, koexistieren oder im Verlauf der Zeit ineinander übergehen können. Natürlich hängt die Notwendigkeit einer chirurgischen Intervention vom Ausmaß der strukturellen Schäden, der Schwere der Symptome, der Chronizität sowie dem funktionellen Anspruch, Alter und allgemeinen Gesundheitszustand des Patienten ab. Dennoch stellt die ABC-Klassifikation ein Hilfsmittel zur korrekten Diagnose- und Therapiefindung bei PGHI dar.