Erschienen in:
01.02.2006 | Übersichten
Das Chediak-Higashi-Syndrom
verfasst von:
Dr. J. Wolf, C. Jacobi, H. Breer, A. Grau
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 2/2006
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Zusammenfassung
Das Chediak-Higashi-Syndrom (CHS) ist eine seltene autosomal rezessiv vererbte lysosomale Speicherkrankheit. Typische Symptome sind rezidivierende Infekte, ein okulokutaner Albinismus, vermehrte Blutungsneigung und neurologische Ausfälle. Die infantile Form dieser Erkrankung führt häufig zu einer lymphohistiozytären Infiltration multipler Organe und verläuft ohne Knochenmarktransplantation letal, während die adulte Form des CHS einen gutartigeren Verlauf nimmt. Hier stehen neurologische Störungen wie Polyneuropathie, Parkinson-Syndrom, Demenz und Ataxie im Vordergrund. Im jungen Erwachsenenalter sollte eine Kombination dieser neurologischen Ausfälle mit einem okulokutanen Albinismus oder rezidivierenden Infekten an ein CHS denken lassen. Diagnostisch wertvoll ist ein Blutausstrich mit eosinophilen, peroxidasepositiven Riesengranula in Leukozyten. In unserem Artikel fassen wir die derzeitigen Kenntnisse über diese Erkrankung zusammen und berichten über eigene Erfahrungen mit zwei adulten CHS-Patienten.