Erschienen in:
13.02.2020 | Schwerpunkt
Das Deutsche NAFLD-Register
verfasst von:
Prof. W.-P. Hofmann, Prof. A. Geier, Studiengruppe „Fatty Liver Assessement in Germany“ des Berufsverbands niedergelassener Gastroenterologen (bng), NAFLD Clinical Study Group
Erschienen in:
Die Gastroenterologie
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Ausgabe 2/2020
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Zusammenfassung
Die nichtalkoholische Fettlebererkrankung (NAFLD) betrifft geschätzte 25–30 % der Bevölkerung in Deutschland. Exakte Zahlen zur Prävalenz der Steatohepatitis (NASH) als der entzündlichen Erkrankungsentität fehlen ebenso wie zur Häufigkeit eine fortschreitende Fibrosierung bis hin zum Endstadium der NASH-Zirrhose, deren Prävalenz auf etwa 10–20 % geschätzt wird. Die Sektorengrenzen zwischen der Primärversorgung und der Spezialversorgung sind derzeit für die Mehrheit der Patienten noch schwer überwindliche Hürden, insbesondere da die Diagnose in der Mehrzahl der Fälle gar nicht gestellt wird. In der Primärversorgung gilt es, die Risikokandidaten in der riesigen Gruppe der Betroffenen zu identifizieren und rechtzeitig einer Therapie zuzuführen. Einen wichtigen Beitrag zur Erfassung der Versorgungsrealität und Optimierung der sektorenübergreifenden Abläufe wird das Deutschen NAFLD-Register leisten. In diesem Rahmen wird erstmals eine systematische Erfassung der nationalen Versorgungslandschaft von NAFLD-Patienten über das gesamte Krankheitsspektrum hinweg erfolgen und Strategien zur Identifizierung von Risikopatienten mit fortschreitender NAFLD und Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse erarbeitet werden. Nach Zulassung erster NASH-spezifischer medikamentöser Therapieoptionen können dann neben den konventionellen Maßnahmen (Lebensstilveränderungen sowie verfügbare Wirkstoffe) auch Nutzen und Risiken neuer Wirkstoffe systematisch erfasst werden.