Erschienen in:
02.05.2019 | Leitthema
Das Klinische Ethikkomitee: Ziele, Strukturen und Aufgaben Klinischer Ethik
verfasst von:
Dr. Katharina Woellert
Erschienen in:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
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Ausgabe 6/2019
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Zusammenfassung
Der medizinisch-technische Fortschritt und gesamtgesellschaftliche Entwicklungen, wie beispielsweise die Ressourcenknappheit im Gesundheitswesen oder der sogenannte Pflegenotstand, erfordern zunehmend einen professionellen Umgang mit ethischen Fragestellungen in der Patientenversorgung. Entsprechend entwickeln immer mehr Krankenhäuser Ethikstrukturen. Die Anfänge dieser Entwicklung reichen in den USA zurück bis in die 1960er-Jahre.
In Deutschland startete dieser Trend gut 30 Jahre später. Die Angebote Klinischer Ethik zielen im Kern darauf ab, die Möglichkeiten für einen qualifizierten Austausch über Moral im Versorgungsalltag zu fördern. Dabei geht es nicht nur um eine Unterstützung bei ethischen Konflikten, wie sie sich in der Versorgung einzelner Patienten ergeben können. Klinische Ethik nimmt darüber hinaus auch die Strukturen in den Blick, in die solche Situationen eingebettet sind. Ihre strukturelle Umsetzung erfahren diese Ansätze in Form von Klinischen Ethikkomitees und vergleichbaren Gremien. Wesentliche Aufgabenfelder sind die ethische Fallberatung, Schulungen, die Entwicklung und Implementierung von Ethikleitlinien sowie die organisationale Durchdringung. Auf diese Weise kann Klinische Ethik dazu beitragen, dass ethisches Aushandeln zum festen Bestandteil der Unternehmenskultur wird.
Dieser Beitrag stellt die Kernaufgaben Klinischer Ethik sowie die sich daraus ergebenden Umsetzungsmöglichkeiten dar und legt dabei einen Schwerpunkt auf die besondere Bedeutung organisationaler Zusammenhänge.