Körperbilder transportieren nicht nur medizinische, sondern auch ästhetische Werte, deskriptiv wie normativ. Gesundheit und Schönheit bilden jeweils eigene Maßstäbe im Umgang mit dem Körper. Diese Entwicklung, die sich seit der Neuzeit auch in Versuchen der Bestimmung von Normalität ausprägt, treibt die Auseinandersetzung um die Verhältnisbestimmung von Natürlichkeit und Künstlichkeit sowie von Autorität und Authentizität in medizinischen Entscheidungen an: Welche Eingriffe sind statthaft und wer entscheidet darüber? Der Beitrag zeigt, welche Probleme entstehen, wenn ästhetische mit medizinischen Maßstäben konfrontiert werden. In der Frage nach einer ethisch plausiblen Kombinatorik dieser Leitwerte wird für eine rationale Einschränkung des technisch Möglichen plädiert.