Erschienen in:
01.09.2015 | CME Zertifizierte Fortbildung
Das medulläre Schilddrüsenkarzinom
verfasst von:
Dr. V. Tiedje, S. Ting, H. Dralle, K.W. Schmid, D. Führer
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 9/2015
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Zusammenfassung
Das medulläre Schilddrüsenkarzinom (MTC) entsteht aus den parafollikulären C-Zellen und macht etwa 3–5 % aller Schilddrüsenkarzinome aus. Als neuroendokrine Neoplasie unterscheidet sich seine Biologie grundlegend von den differenzierten Schilddrüsenkarzinomen. Bei Nachweis einer RET-Keimbahnmutation liegt eine hereditäre C-Zell-Erkrankung im Rahmen einer multiplen endokrinen Neoplasie Typ 2 vor, die einen besonderen Behandlungsalgorithmus erfordert. Eine kurative Therapie des MTC ist allein chirurgisch möglich. Eine kalzitoninbasierte Frühdiagnose, Prognoseeinschätzung und Therapieplanung sind obligat. Bei persistierender Erkrankung ist die Bestimmung der Kalzitonin- und CEA-Verdopplungszeiten entscheidend für die Einschätzung der Tumorbiologie. Sie wird um eine multimodale Bildgebung zur Tumorlastbestimmung ergänzt. Die Indikation zur Behandlung eines persistierenden MTC ist angesichts des oft indolenten Verlaufs und der therapiebedingten Nebenwirkungen sorgfältig abzuwägen.