Das „Prostate Cancer Prevention Trial“ (PCPT) ist die erste große Interventionsstudie, die gezielt auf die Prävention eines Prostatakarzinoms ausgerichtet war. Insgesamt wurden 18.882 Männer >55 Jahre mit einem PSA-Wert von <3,0 ng/ml in einen Kontroll- und einen Behandlungsarm (Finasterid 5 mg/Tag für 7 Jahre) randomisiert. Trotz einer Reduktion des Nachweises von Prostatakarzinomen um rund 25% wurden die Ergebnisse überaus kontrovers diskutiert. Dies war auf den vermehrten Nachweis von aggressiven Prostatakarzinomen zurückzuführen. Inzwischen liegen die Ergebnisse von umfangreichen Nachuntersuchungen vor, die darauf hinweisen, dass dieser Effekt wahrscheinlich auf einem optimierten Tumornachweis in der durch Finasterid verkleinerten Prostata beruht. Weitere Ergebnisse der Aufarbeitung von PCPT zeigen, dass die Einnahme von Finasterid die Diagnostik und den histopathologischen Nachweis von Prostatakarzinomen nicht beeinträchtigt. Neben einer Reduktion von Prostatakarzinomen fand sich auch eine Verminderung von Präneoplasien (PIN) unter Finasterid. Ziel künftiger Bemühungen muss es nun sein, Risikogruppen zu definieren, die von einer Chemoprävention mit einem 5α-Reduktasehemmer in besonderer Weise profitieren.