Erschienen in:
01.07.2013 | Originalien
Das TraumaRegister DGU® als Basis eines medizinischen Qualitätsmanagements
10 Jahre Erfahrung eines überregionalen Traumazentrums am Beispiel der Schockraumversorgung
verfasst von:
Dr. M. Helm, OTA, A. Bitzl, S. Klinger, R. Lefering, L. Lampl, M. Kulla
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 7/2013
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Zusammenfassung
Hintergrund
Das TraumaRegister DGU® der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (TR-DGU) hat sich seit 1993 als Tool zum externen Qualitätsvergleich der Versorgung schwerstverletzter Patienten bewährt. Die vorliegende Arbeit zeigt erstmals, anhand eines annähernd 10-jährigen Zeitraums wie die Qualität der Schockraumversorgung in einem überregionalen Traumazentrum durch kontinuierliches Qualitätsmanagement (Problem erkennen, Lösungen erarbeiten und deren Effektivität reevaluieren) verbessert wurde.
Material und Methode
Darstellung der Tracerparameter/Qualitätsindikatoren im zeitlichen Verlauf vom 01.01.1998 bis 31.03.2007 in vier Zeitfenstern. Die Intervallgrenzen sind durch tiefgreifende Veränderungen der Schockraumversorgung definiert. Darstellung der gewonnenen Ergebnisse für alle Schockraumpatienten sowie für Patienten mit einem „Injury Severity Score“ (ISS)≥16 Punkte.
Ergebnisse
In den vier Untersuchungszeiträumen wurden 2239 Patienten über den Schockraum aufgenommen. Aufgrund der Ergebnisse des TR-DGU wurden nicht nur multiple Strukturen [z. B. „Point-of-care-Diagnostik“, zunächst konventionelles, dann digitales Röntgengerät im Schockraum, Mehrschichtspiralcomputertomographie (MSCT) im Schockraum] der Schockraumversorgung verändert, sondern zusätzlich die Ausbildung des eingesetzten Personals erweitert (z. B. ATLS®) und stringente Handlungsalgorithmen eingeführt. Multiple Qualitätsindikatoren konnten z. T. signifikant verbessert werden. Zum Beispiel konnte die gesamte Schockraumversorgungszeit bei Aufnahme Intensivstation für Patienten mit einem ISS≥16 von initial 90,9±48,6 min auf 37,4±18,1 min im letzten Studienabschnitt reduziert werden.
Schlussfolgerung
Der nahezu 10-jährige externe Qualitätsvergleich durch das TR-DGU stellte sich als Motor für multiple Veränderungen heraus. Die Effektivität der Veränderungen können belegt werden. Die Grenzen eines alleinigen externen Qualitätsvergleichs werden diskutiert.