Erschienen in:
30.08.2018 | Psychoanalyse | Schwerpunkt: Psychoanalytische Konzepte – Originalarbeit
Das Werk von Wilfred R. Bion
Eine wissenschaftstheoretische Darstellung
verfasst von:
Werner Pohlmann
Erschienen in:
Forum der Psychoanalyse
|
Ausgabe 1/2019
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Zusammenfassung
Bions Arbeiten sind aus dem psychoanalytischen Diskurs nicht mehr wegzudenken. Trotzdem besteht eine große Unklarheit darüber, wie sein Werk im psychoanalytischen Theorienpluralismus eingeordnet werden soll. Einigen gilt er als Revolutionär, weil er vertraute Denkweisen der Psychoanalyse infrage stelle. Andere wiederum lehnen ihn ab, weil seine Arbeiten, insbesondere durch ihre Anlehnung an eine mathematische und geometrische Terminologie schwer verständlich sind. Seine zentralen Begriffe wie Container und Containen, Alpha- und Beta-Elemente fehlen mittlerweile in keiner psychoanalytischen Arbeit. Dabei entsteht jedoch der Eindruck, dass sie wie Schlagwörter verwendet werden, ohne Reflexion auf ihren philosophiegeschichtlichen und psychologischen Hintergrund. Deshalb soll hier der wissenschaftstheoretische Hintergrund seines Werkes herausgearbeitet werden. Das wissenschaftstheoretische Konzept der „Gegenstandsbildung“ bildet dabei das Gerüst für diese Untersuchung. Vor diesem Hintergrund werden an das Werk Bions folgende Fragen gestellt: Lässt sich von den Strukturen einer idealen geometrischen Wirklichkeit her Psychisches angemessen beschreiben? Was bedeutet es für die Psychoanalyse, wenn sie als ein deduktives System gefasst wird? Welches Bild einer psychischen Wirklichkeit stellt er mit seiner Begrifflichkeit heraus?