Erschienen in:
24.05.2018 | Telemedizin | Leitthema
Daten in Klinik und Praxis – was ist wichtig?
verfasst von:
Prof. Dr. med. Sylvia Thun
Erschienen in:
Die Gynäkologie
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Ausgabe 6/2018
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Digitalisierung im Gesundheitswesen wird die Anforderungen an die ärztliche Dokumentation massiv verändern. Durch die neuen Anforderungen des sog. eHealth-Gesetzes wird aus einer abrechnungsgetriebenen und haftungsrechtlichen Dokumentation immer mehr eine medizinisch dominierte Dokumentation. Zudem werden die Daten des Patienten nicht allein durch die Ärzte erhoben, sondern fließen in die Patientenakten aus verschiedenen Quellen. Patienten werden selber in die Lage versetzt, ihre Daten in eigene Patientenakten (EPA) zu dokumentieren.
Material und Methoden
Analysiert wurden die Anforderungen an die ärztliche Dokumentation im SGB (Sozialgesetzbuch) V. Die Leistungen der Systeme für niedergelassene Gynäkologen und für gynäkologische Fachabteilungen in Krankenhäusern wurden zusammengetragen. Darüber hinaus erfolgte eine Literaturrecherche in PubMed und innerhalb der relevanten Zeitschriften für Gynäkologie
Ergebnis
Da unterschiedliche Organisationen für medizinische und administrative Anwendungen und Konzepte unterschiedliche inhaltliche und technische Vorgaben machen, ist die Dokumentation bei den Anforderungen nicht nur umfangreich, sondern auch sehr kompliziert und zeitaufwendig. Eine semantische Interoperabilität ist nicht gegeben.
Diskussion
Die ungeklärte IT(Informationstechnologie)-Situation im Gesundheitswesen in Deutschland hinsichtlich der einzusetzenden IT-Standards stellt alle Akteure vor große Herausforderungen. Leidtragende sind die Patienten und das medizinische Fachpersonal. Es fehlt eine umfassende und von allen Akteuren mitgetragene E(„electronic“)-Health-Strategie und eine Harmonisierung der bestehenden Dokumentation.