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16.03.2023 | ACC 2023 | Nachrichten

PCSK9-Hemmer stabilisiert Plaques bei chronischem Koronarsyndrom

verfasst von: Dr. Dirk Einecke

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Bei chronischem Koronarsyndrom unter maximal tolerierter Statindosierungen reduziert eine zusätzliche Behandlung mit einem PCSK9-Inhibitor die Vulnerabilität von Koronarplaques.

Bisher war bekannt, dass PCSK9-Hemmer die Morphologie von Koronarplaques bei Patienten und Patientinnen mit akutem Koronarsyndrom verbessern. Die YELLOW-III-Studie ging nun der Frage nach, ob eine PCSK9-Inhibition auch schon früher sinnvoll ist: Kann sie auch nicht-obstruktive Koronarläsionen bei chronischem Koronarsyndrom stabilisieren, bevor es eventuell gefährlich wird?

Studienteilnehmer waren 137 Patientinnen und Patienten mit Indikation für eine elektive Koronarangiografie, von denen 91 hochdosierte, 38 moderat dosierte und 8 wegen Unverträglichkeit keine Statine einnahmen. Alle Patienten wurden 26 Wochen lang zusätzlich mit Evolocumab (140 mg/14 Tage) behandelt.

OCT und NIRS im Einsatz

Die primären Studienendpunkte waren die mit optischer Kohärenztomografie (OCT) bestimmte Veränderung der protektiven fibrösen Kappe einer Koronarläsion (fibrous cap thickness FCT) sowie die mit Nahinfrarotspektroskopie (NIRS) gemessene Veränderung des Fettgehalts der Läsion (maximal lipid-core burden index maxLCBI4mm). Sekundär wurden weitere Veränderungen der Morphologieparameter in den Koronarplaques gemessen, u.a. das relative Atheromvolumen (percent atheroma volume PAV).

Die Evolocumab-Behandlung senkte die LDL-Spiegel im Schnitt von 97 mg/dl auf 39 mg/dl ab. Die Dicke der Atheromkappe (FCT) nahm im Laufe des halben Jahres von 71 auf 98 µm zu, das Fettvolumen der Plaque ging gleichzeitig von 307 auf 213 maxLCBI4mm zurück (jeweils p<0,001). Auch sämtliche sekundären Endpunkte, so z.B. das Atheromvolumen, wurden signifikant verbessert.

Rückgang von Hochrisiko-Läsionen

Insgesamt wurde die Prävalenz von Hochrisiko-Läsionen mit dünner fibröser Kappe (thin cap fibroatheroma TCFA) durch die PCSK9-Hemmer-Behandlung von 48% auf 13% reduziert, resümierte Prof. Annapoorna S. Kini vom Mount Sinai Hospital in New York. Bei gut 20% der Patienten und Patientinnen hatten sich jedoch keine Effekte in den Koronarien gezeigt. Mithilfe genetischer Testungen arbeiten die Autoren nun an prädiktiven Modellen für das Therapieansprechen.

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Literatur

Kini AS: Effect of Evolocumab on Coronary Plaque Characteristics in Stable Coronary Artery Disease: A Multimodality Imaging Study (The Yellow III Study); Featured Clinical Research I, ACC-Kongress, 4–6. März 2023 in New Orleans;

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