Erschienen in:
25.11.2020 | Endoskopie | Schwerpunkt: Polypen des Gastrointestinaltraktes
Endoskopische Diagnostik, Therapie und Nachsorge von Polypen des unteren Gastrointestinaltrakts
verfasst von:
PD Dr. M. Hollenbach, Dr. J. Feisthammel, Prof. Dr. A. Hoffmeister
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 2/2021
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Zusammenfassung
Hintergrund
Das endoskopische Management von Polypen des unteren Gastrointestinaltrakts (uGIT) hat sich in den letzten Jahren durch zahlreiche technische Neuerungen deutlich erweitert und setzt eine ausgewiesene Expertise sowie Erfahrung des Untersuchers voraus.
Fragestellung
Darstellung neuer und etablierter Techniken und Vorgehensweisen zur Charakterisierung und Resektion von Polypen im uGIT.
Material und Methoden
Aktuelle Literatur aus fachrelevanten Journalen und Leitlinien.
Ergebnisse
Die hochauflösende Endoskopie sollte den Standard bei der Untersuchung des Kolorektums darstellen. Eine (virtuelle) Chromoendoskopie ist bei Detektion und Charakterisierung von Polypen hilfreich, allerdings erfordern die Techniken eine spezielle Expertise sowie Erfahrung bei der Befundinterpretation. Der Einsatz sogenannter Computer-aided-diagnosis(CAD)-Systeme kann in Zukunft ggf. unterstützend angewendet werden. Gestielte Polypen sollten mittels Diathermieschlinge entfernt werden. Kleinere flache Polypen lassen sich mittels Kaltschlinge oder Jumbopolypektomiezange entfernen. Große nichtgestielte Polypen sollten in einem Zentrum mit ausgewiesener Expertise interdisziplinär in Abhängigkeit von ihrem Malignitätspotenzial therapiert werden. Bei vollständig abgetragenen kleinen Adenomen ohne höhergradige intraepitheliale Neoplasie (IEN) ist meist eine Kontrolle nach 5–10 Jahren ausreichend, bei größeren Adenomen bzw. Adenomen mit hochgradigen IEN sollte diese nach 3 Jahren und bei multiplen Adenomen noch zeitiger erfolgen. Patienten mit unvollständig oder in Piecemeal-Technik abgetragenen Polypen bedürfen ebenso wie Patienten mit unzureichender Darmreinigung einer zeitnahen Wiedervorstellung.
Schlussfolgerung
Adäquate Charakterisierung und Therapie sind für ein korrektes Polypenmanagement des uGIT entscheidend.