Erschienen in:
20.01.2023 | Gelenkinfektionen | Leitthema
Schulterprotheseninfekt – was tun?
Diagnostik und Therapie
verfasst von:
PD Dr. Robert Hudek
Erschienen in:
Die Orthopädie
|
Ausgabe 2/2023
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Zusammenfassung
Die Behandlung einer infizierten Schulterprothese ist eine Domäne der operativen Therapie. Sie unterscheidet sich von der anderer Gelenkinfektionen insbesondere wegen des besonderen Keimspektrums der Schulter, allen voran wegen der Besiedelung mit Cutibacterium acnes. Infektursache, Zeitpunkt des Auftretens, Keimspektrum und Komorbiditäten müssen zur Beurteilung und Therapieentscheidung herangezogen werden. Bei chronischen und „Low-grade-Infekten“ ist v. a. die Erkennung schwierig, weil typische Infektmerkmale und laborchemische Marker völlig normal sein können. Das Therapiespektrum reicht von der arthroskopischen Spülung über das offene Débridement mit Komponententausch bis hin zu ein- und zweizeitigen Prothesenwechseln unter Verwendung antibiotikabeladener Interimsprothesen. Entscheidend ist immer die frühzeitige Erkennung einer Infektion und deren sachgerechte Therapie, um ausgedehnte Folgeschäden an den Weichteilen und am Knochenlager zu vermeiden. Der Wechsel einer infizierten Schulterprothese wird aufgrund der hohen Anforderungen meist nur von spezialisierten Abteilungen sicher beherrscht.