28.11.2022 | Anästhesiologie | Einführung zum Thema
Weaning beginnt bereits mit der Beatmung
Zentraler Bestandteil des intensivmedizinischen Alltags
verfasst von:
Prof. Dr. med. Onnen Moerer
Erschienen in:
Die Anaesthesiologie
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Ausgabe 12/2022
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Auszug
Die invasive maschinelle Beatmung ist aus der modernen Intensivmedizin nicht wegzudenken und schafft neben der direkten Behandlung der respiratorischen Insuffizienz v. a. die Zeit für die Behandlung der zugrunde liegenden Ursache [
1]. Jedes Jahr werden weltweit mehr als 1 Mio. Patienten wegen eines akuten respiratorischen Versagens beatmet. Die Beatmung stellt eine potenziell lebensrettende Maßnahme dar, und wir haben heute Technologien und -verfahren an der Hand, die eine differenzierte und individualisierte Beatmung ermöglichen. Eine vorzeitige Beendigung der Beatmung oder ein fehlgeschlagener Extubationsversuch mit Reintubation birgt das Risiko einer erhöhten Rate von beatmungsassoziierten Pneumonien und hat Einfluss auf das Outcome der Patienten. Auf der anderen Seite kann eine prolongierte Beatmung zu lebensbedrohlichen Komplikationen führen, ist mit einer unnötig langen Sedierungsdauer, längeren Verweildauer auf der Intensivstation und einem hohem intensivmedizinischen Ressourcenverbrauch, Morbidität und Mortalität verbunden [
2,
3]. Das gilt insbesondere für das prolongierte Weaning, ein häufiges und klinisch relevantes Problem [
3]. …