Erschienen in:
19.11.2020 | Allgemeinanästhesie | Leitthema
Narkose oder Sedierung zu diagnostischen und therapeutischen Prozeduren bei Kindern?
verfasst von:
Prof. Dr. F. J. Kretz, G. Badelt, K. Röher
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
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Ausgabe 12/2020
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Zusammenfassung
In der Medizin stehen viele Maßnahmen zur Verfügung, um Erkrankungen zu diagnostizieren, wie z. B. Endoskopien, Computer‑, Magnetresonanztomographien, Szintigraphien etc. Diese sehr wertvollen Untersuchungsmethoden stellen für Kinder häufig eine schwere Belastung dar und können bei ihnen nur unter Sedierung oder Narkose durchgeführt werden. Deshalb kommt Analgosedierungen in der Diagnostik und Therapie bei Kindern zur Vermeidung von Psychotraumen und zur Optimierung der Untersuchungsergebnisse große Bedeutung zu. Analgosedierungen dürfen prinzipiell nur von Ärzten und Assistenzpersonal durchgeführt werden, die in der Lage sind, auftretende Komplikationen selbstständig zu beherrschen. Voraussetzung für die Beherrschung der Komplikationen sind die sehr gute Kenntnis der Pharmakokinetik und -dynamik der verwendeten Medikamente, die sichere Durchführung von Basismaßnahmen und erweiterten lebensrettenden Maßnahmen bei Kindern sowie das entsprechende Equipment. Komplikationen treten bei Sedierungen zu diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen selten auf, wenn ein kompetentes Team die Kinder anhand von vorgegebenen Leitlinien versorgt. Hierzu bietet sich die Etablierung von interdisziplinären Kinderanalgosedierungsteams (KAST) an.