Erschienen in:
03.05.2022 | Computertomografie | Leitthema
Isolierte Iliakalarterienaneurysmen
Klinischer Hintergrund und interventionelle Versorgungsstrategien
verfasst von:
PD Dr. med. C. Scheurig-Münkler, Dr. med. S. Zerwes
Erschienen in:
Die Radiologie
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Ausgabe 7/2022
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Zusammenfassung
Hintergrund
Isolierte Iliakalarterienaneurysmen (IAA) sind bei gleicher, vorwiegend atherosklerotisch-degenerativer Ätiologie seltener als Abdominalaortenaneurysmen (AAA), treten jedoch häufiger als diese mit Symptomen bzw. erst im Stadium der Ruptur in Erscheinung. Betroffen sind vorwiegend Männer über 65 Jahre. Die ideale Bildgebung für Diagnose, Therapieplanung und Nachsorge ist die Computertomographie-Angiographie (CTA). Unter einem Durchmesser von 4 cm liegt das Rupturrisiko bei 6,3 % und steigt anschließend mit zunehmendem Diameter deutlich an. Die Versorgung empfiehlt sich heute frühestens ab einer Größe von 3,5 cm.
Therapie
Aufgrund der geringeren Mortalität ist heute die endovaskuläre Therapie für die elektive und notfällige Versorgung führend. Entscheidend für die Aneurysmaausschaltung ist dabei die Qualität der für die Abdichtung wichtigen Landungszonen. Die Ausschaltung erfolgt mittels Stentgrafts, häufig in Kombination mit Embolisationen. Aufgrund des Risikos für eine Gesäßclaudicatio und eine erektile Dysfunktion empfiehlt sich bei fraglich suffizienter Kollateralisation der Erhalt der ipsilateralen pelvinen Perfusion. Hierfür bieten sich spezielle Seitenarmprothesen oder verschiedene Parallel-Stentgraft-Techniken an.
Nachsorge
Hauptproblem der endovaskulären Versorgung sind Endoleaks und die damit verbundene Notwendigkeit von Reinterventionen. Entscheidend für die rechtzeitige Detektion der Endoleaks ist insbesondere in der Frühphase eine bildgebende Kontrolle mittels CT-Angiographie.