Erschienen in:
28.06.2022 | Aortenaneurysma | Leitthema
Überwachung von motorisch evozierten Potenzialen
Ein Diagnostik- und Strategie-Tool zur Vermeidung von neurologischen Komplikationen
verfasst von:
Dr. Panagiotis Doukas, Alexander Gombert, Michael Jacobs
Erschienen in:
Gefässchirurgie
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Ausgabe 5/2022
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Zusammenfassung
Die spinale Ischämie im Rahmen von thorakoabdominellen Aortenersatzeingriffen ist mit postoperativen Paresen und Paraplegien vergesellschaftet. Obwohl konventionelle Maßnahmen zum Schutz der perioperativen Rückenmarkperfusion getroffen werden, bleibt das Risiko für neurologische Komplikationen sowohl nach offenen als auch nach endovaskulären Aorteneingriffen relevant. Das neurophysiologische Monitoring von motorisch evozierten Potenzialen erlaubt auf nichtinvasive Art die Früherkennung von Störungen der Rückenmarkintegrität und kann somit intraoperative Strategien zum Schutz des Rückenmarks ermöglichen. Für die Rückenmarkversorgung relevante Interkostalarterien können mithilfe des Neuromonitorings identifiziert und in der aortalen Rekonstruktion in Form von Bypässen integriert werden. Auch in der endovaskulären Aortenchirurgie kann eine Gefährdung der Rückenmarkperfusion frühzeitig erkannt werden. Allerdings, aufgrund adaptierter endovaskulärer Versorgungsstrategien, erfährt das Neuromonitoring klinisch und wissenschaftlich nicht die gleiche Akzeptanz wie in der offenen Aortenchirurgie.