Erschienen in:
07.01.2021 | Leitthema
Autonomie in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit fördern – Ergebnisse eines partizipativen Evaluationsprojekts
verfasst von:
Elisabeth Rataj, Jan Fischer, Andreas Bogner, Beatrice Försterra, Alexandra Schüssler, Lukas Schütt
Erschienen in:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
|
Ausgabe 2/2021
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Partizipation zu ermöglichen ist Teil des Auftrags der Offenen Kinder- und Jugendarbeit. Dazu gehört die Einbindung der Jugendlichen in die Angebotsentwicklung. Der Ansatz der Partizipativen Gesundheitsforschung kann einen Beitrag zur Umsetzung dieses Auftrags leisten.
Ziel der Arbeit
Die Durchführung sog. „Autonomer Öffnungen“ (AÖ) in Braunschweig, bei denen Jugendliche ihr Jugendzentrum (JZ) ohne Beisein der Fachkräfte öffnen und die Zeit eigenverantwortlich gestalten, geht auf eine Forderung der städtischen Jugendkonferenz zurück. Jugendliche und Fachkräfte wurden mit partizipativen Methoden bei der Evaluation der AÖ wissenschaftlich begleitet. Diese Arbeit berichtet aus einem der drei mitwirkenden JZ.
Studiendesign und Studiensetting
Nach jeder AÖ haben die Jugendlichen ihr Erlebtes in einem mit den Fachkräften erarbeiteten Fragebogen angegeben, der im digitalen Umfrageinstrument „Mentimeter“ hinterlegt ist. Die Erfahrungen der Fachkräfte wurden in Interviews erfragt. Im Zentrum der Erhebungen stehen das Einbringen eigener Interessen und die Entwicklung von Kompetenzen der Jugendlichen. Die Ergebnisse wurden von den Wissenschaftler*innen ausgewertet und in einem Workshop mit Jugendlichen und Fachkräften reflektiert.
Ergebnisse
Im Zeitraum von zehn Monaten fanden zehn AÖ statt. Fünf Jugendliche nahmen als Hauptverantwortliche und ca. 20 weitere als Mitverantwortliche teil. Es zeigte sich, dass die Jugendlichen ihre Interessen seit Beginn der AÖ verstärkt einbringen. Die Fachkräfte haben eine Entwicklung von Kompetenzen in verschiedenen Feldern beobachtet. Es wurden Kriterien zur Übertragbarkeit der AÖ identifiziert. Belastbare Beziehungen, die einen vertrauensvollen Austausch auf Augenhöhe zwischen Fachkräften und Jugendlichen ermöglichen, sind dabei bedeutsam.