Erschienen in:
06.04.2021 | Tachykarde Herzrhythmusstörungen | Schwerpunkt
Fetales EKG und Arrhythmien
verfasst von:
Dr. Verena D. Gravenhorst, Heike E. Schneider, Matthias J. Müller, Ulrich Krause, Barbara Felke, Thomas Paul
Erschienen in:
Herzschrittmachertherapie + Elektrophysiologie
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Ausgabe 2/2021
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Zusammenfassung
Die normale fetale Herzfrequenz beträgt zwischen 110 und 180 Schlägen/min. Intrauterine Arrhythmien sind nicht selten. Die fetale Echokardiographie erlaubt in den meisten Fällen eine exakte Diagnose. Die häufigste Ursache von fetalen Arrhythmien sind Vorhofextrasystolen, welche in der Regel hämodynamisch gut toleriert werden, keine Therapie benötigen und eine sehr gute Prognose aufweisen. Intrauterine Bradykardien (Herzfrequenz < 110 Schläge/min) basieren auf einer Sinusknotendysfunktion, einem kompletten AV-Block oder einem blockierten atrialen Bigeminus. Der isolierte, antikörpervermittelte AV-Block III° ist in der Regel irreversibel, der Nutzen einer medikamentösen intrauterinen Therapie bei AV-Block III° zur Verbesserung der Prognose nicht gut belegt. Die meisten Kinder benötigen nach der Geburt die Implantation eines antibradykarden Herzschrittmachersystems. Intrauterine Tachykardien (Herzfrequenz > 180 Schläge/min) sind meist durch supraventrikuläre Tachykardien und Vorhofflattern verursacht. Diese können zuverlässig diagnostiziert und effektiv medikamentös behandelt werden; eine kardiale Dekompensation mit Ausbildung eins Hydrops fetalis ist sehr selten.