Erschienen in:
08.04.2022 | Basalzellkarzinom | Außer der Reihe
Die Versorgung tumorchirurgisch bedingter Gesichts- und Kopfhautdefekte – ein alternatives Praxiskonzept anhand von Fallvorstellungen
verfasst von:
Dr. med. Dr. med. dent. Andreas Born
Erschienen in:
Die MKG-Chirurgie
|
Ausgabe 2/2022
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
In der niedergelassenen Praxis sehen wir uns mit einer Zunahme von Basalzellkarzinomen im Gesichtsbereich insbesondere bei 70- bis 90-jährigen Patient*innen konfrontiert. In diesem Kontext erschweren Multimorbidität und zeitlich mehrfaches Auftreten von Basalzellkarzinomen die klassische Technik der plastischen Deckung mittels Nah- oder Fernlappen. Dies veranlasste uns, nach alternativen Konzepten des Wundverschlusses von „Hautdefekten“ nach erfolgter Tumorresektion zu suchen. Anhand von 9 Fallpräsentationen möchten wir eine Verfahrensweise vorstellen, die im Wesentlichen darin besteht, über einen Zeitraum von ca. 3 Monaten eine Wunde im Skalpbereich mit Drahtcerclagen oder in sonstigen Gesichtsbereichen mit wiederholter zirkulärer, überwendlicher Saumnaht die Wundränder zusammenzuziehen. Flankiert wird dieses Prozedere im Gesicht durch Verbandplatten, die der zahnärztlichen Chirurgie entlehnt sind, und der Wundabdeckung durch die Mucograft®-Membran. Letztere ist zwar schon zuvor an anderer Stelle klinisch zum Einsatz gekommen, aber aktuell noch als „off-label use“ zu betrachten. Sowohl aus Behandler*innen- als auch aus Patient*innensicht überwiegen die Vorteile des minimal-invasiven Wundverschlusses, der Verminderung des Komplikationsrisikos und der geringeren Narbenbildung den zeitlichen Mehraufwand.