03.01.2023 | Bewegungstherapie | Schwerpunkt: Supportive und komplementäre Therapien in der Onkologie
Körperliche Aktivität und Bewegungstherapie in der Onkologie
verfasst von:
Dr. Nora Zoth, Lena Böhlke, Sebastian Theurich, Freerk T Baumann
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 1/2023
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Zusammenfassung
Optimierte und individualisierte Therapiemöglichkeiten in der Onkologie verbessern die Prognosen der Patienten deutlich. Demzufolge gewinnen das Nebenwirkungsmanagement und die Vermeidung von Langzeitfolgen immer mehr an Bedeutung. In der Literatur finden sich zunehmend Beweise dafür, dass sich körperliche Aktivität und gezielte Bewegungstherapie positiv auf bestimmte „patient-related outcomes“ auswirken. Idealerweise werden die Patienten direkt nach der Diagnosestellung an die Bewegungstherapie herangeführt, um eine adäquate supportive Begleitung zu ermöglichen und therapieassoziierte Nebenwirkungen nachhaltig zu reduzieren. Mittlerweile ergeben sich aus wissenschaftlichen Erkenntnissen konkrete Handlungsempfehlungen, die die wesentlichen „patient-related outcomes“, wie z. B. Fatigue oder Depressionen, effektiv verbessern. Ein moderates Ausdauertraining in Kombination mit individualisiertem Krafttraining scheint von besonderer Bedeutung zu sein. Grundsätzlich kann eine onkologische Trainings- und Bewegungstherapie unter Berücksichtigung von Kontraindikationen jedem Patienten, unabhängig von Krebsentität und Zeitpunkt der Therapie, empfohlen werden. Demzufolge sollte das Ziel kommunaler und nationaler Bestrebungen darin bestehen, fachspezifische bewegungstherapeutische Angebote flächendeckend zu implementieren, um Patienten den Zugang zu diesen zu erleichtern sowie eine adäquate Versorgung während und nach der Therapie zu gewährleisten.