Erschienen in:
12.10.2022 | Biomarker | Referate: Preisträgerinnen und Preisträger — Rudolf-Virchow-Preis
Charakterisierung des Tumormikromilieus mittels Hochmultiplexmikroskopieverfahren
verfasst von:
Prof. Dr. med. Christian M. Schürch, MD PhD
Erschienen in:
Die Pathologie
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Sonderheft 1/2022
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Zusammenfassung
Maligne Neoplasien sind hochkomplexe Ökosysteme bestehend aus Tumorzellen und dem Tumormikromilieu (TME), welches sich aus strukturellen Elementen (Gefäße, Fibroblasten, extrazelluläre Matrix) und einer breiten Vielfalt an infiltrierenden Immunzelltypen des angeborenen und erworbenen Immunsystems zusammensetzt. Das TME ist der wichtigste Ort der Interaktion zwischen Tumorzellen und Immunzellen und spielt eine entscheidende Rolle bei der antitumoralen Immunität. Immuntherapien können die Interaktionen zwischen Immunzelltypen und Tumorzellen im TME beeinflussen, die Immunantwort stärken und zur Elimination des Tumors führen. Neue Hochmultiplexmikroskopieverfahren, welche die Darstellung von ≥ 50 gleichzeitigen Markern im Gewebe ermöglichen, erlauben eine detaillierte Charakterisierung des TME auf Einzelzellebene an klinisch relevanten Proben. Die zelluläre und räumliche Zusammensetzung des TME, die Zelltypen und deren funktionelle Eigenschaften sowie Zell-Zell-Interaktionen, aufgeschlüsselt mittels Hochmultiplexmikroskopie, wird unser Verständnis über die Wirkmechanismen der Immuntherapien verbessern und potenzielle neue Therapieziele und prädiktive Biomarker enthüllen.