Erschienen in:
03.01.2022 | Cholangiokarzinom | Leitthema
Lokale und lokoregionäre Therapie des intrahepatischen Cholangiokarzinoms
verfasst von:
Prof. Dr. Frank Wacker, MD, Dr. Cornelia Dewald, MD
Erschienen in:
Die Radiologie
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Ausgabe 3/2022
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Zusammenfassung
Klinisches/methodisches Problem
In der Juni 2021 erschienenen Neuauflage der deutschen S3-Leitlinie wird erstmals auch auf die Diagnostik und Therapie des Cholangiokarzinoms (CCA) und Gallenblasenkarzinoms eingegangen. In diesem Artikel werden die lokalen und lokoregionären Therapien des intrahepatischen CCA (iCCA) diskutiert.
Radiologische Standardverfahren
Die Mortalität des iCCA ist hoch, die Inzidenz ist zunehmend. Bei inoperablen Patienten umfassen die Therapiemöglichkeiten auch lokale und lokoregionäre Verfahren.
Methodische Innovationen
Neben Empfehlungen zur operativen Therapie, biliären Drainage, intraduktalen lokoregionären Therapie und zur Strahlentherapie sind auch 2 Empfehlungen zur interventionell radiologischen Therapie in der aktuellen S3-Leitlinie formuliert. Perkutane thermische Ablationen durch Radiofrequenz- oder Mikrowellenablation (RFA/MWA) werden bei irresektablen Tumoren bis 3 cm Durchmesser, primär und insbesondere bei Rezidiven empfohlen. Bei fortgeschrittenen, leberdominanten iCCA können intraarterielle Verfahren wie die transarterielle Radioembolisation (TARE), transarterielle Chemoembolisation (TACE) oder die hepatische arterielle Infusion (HAI), alleine oder in Kombination, angewandt werden.
Bewertung
Aufgrund fehlender randomisiert-kontrollierter Studien ist die Beurteilung der Wirksamkeit lokoregionärer Therapieverfahren eingeschränkt. Zahlreiche Kohortenstudien, Metaanalysen und Review-Artikel bestätigen jedoch deren Effektivität.
Empfehlung für die Praxis
Interventionell radiologische Verfahren alleine oder in Kombination mit systemischer Therapie haben das Potenzial, die Prognose von Patienten mit iCCA zu verbessern. Aufgrund der zahlreichen Therapieoptionen sollten die Patienten mit iCCA in einem Zentrum behandelt werden, in dem das gesamte Therapiespektrum abgedeckt wird.