Erschienen in:
03.03.2022 | Cholangitis | Schwerpunkt: Infektiologische Probleme in der Gastroenterologie
Bakterielle hepatobiliäre Infektionen
Erregerspektrum, antimikrobielle Resistenzentwicklung und aktuelle Therapiekonzepte
verfasst von:
Univ.-Prof. Dr. med. Tony Bruns, Univ.-Prof. Dr. med. Andreas Stallmach
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 4/2022
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Zusammenfassung
Aszendierende Cholangitiden und pyogene Leberabszesse sind akut fieberhaft verlaufende bakterielle hepatobiliäre Erkrankungen. Sie treten heutzutage häufig bei Patienten mit strukturellen Veränderungen des Gallenwegssystems auf und werden mithilfe der Kombination aus interventionellen Drainageverfahren und antimikrobieller Therapie behandelt. Während in der Vergangenheit gramnegative Enterobacterales als führende Ursache identifiziert wurden, haben Gallenwegsinterventionen und Antibiotikaexpositionen zur Zunahme von Enterokokkenspezies und Extended-spectrum-β-Lactamase(ESBL)-bildenden Enterobacterales beigetragen. Der behandelnde Internist muss bei der Wahl einer geeigneten empirischen Therapie neben pharmakokinetischen Aspekten und Schweregrad der Erkrankung auch lokale und individuelle Risikofaktoren für eine antimikrobielle Resistenz berücksichtigen, um die Wahrscheinlichkeit eines Therapieversagens zu reduzieren.