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Erschienen in:
01.11.2021 | Pankreaskarzinom | Leitthema
Diabetes bei chronischer Pankreatitis
Erschienen in: Die Diabetologie | Ausgabe 1/2022
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Hintergrund
Die endokrine Insuffizienz ist eine wichtige Komplikation der chronischen Pankreatitis. Fehlinterpretationen der daraus resultierenden Diabetesform sind häufig und können zu suboptimalen Behandlungsergebnissen führen.
Fragestellung
Charakteristika und Management des pankreopriven Diabetes sollten erläutert werden.
Material und Methode
Es wurde eine Literaturrecherche relevanter Publikationen durchgeführt.
Ergebnisse
Von den Patienten mit chronischer Pankreatitis entwickeln 80 % einen pankreopriven Diabetes mellitus Typ 3c (T3cDM). Häufig wird diese Verlaufsform allerdings als Diabetes mellitus Typ 2 (T2DM) fehlklassifiziert, was zu suboptimalen Behandlungsergebnissen aufgrund verzögerter Therapieanpassung führen kann. Risikofaktoren für die Entstehung eines T3cDM sind Pankreasverkalkungen, Pankreasgangstrikturen und duktale Konkremente, eine zusätzlich bestehende exokrine Pankreasinsuffizienz, Rauchen und Alkoholkonsum. Patienten mit T3cDM haben ein erhöhtes Risiko für Hyperglykämien, Hypoglykämien sowie ein Pankreaskarzinom. Aufgrund des ausgeprägten Insulinmangels bedarf der T3cDM in der Regel einer früheren und intensiveren Insulintherapie als der T2DM. Die Therapie der exokrinen Insuffizienz kann zudem die endokrine Insuffizienz verbessern.
Schlussfolgerung
Patienten mit chronischer Pankreatitis benötigen ein jährliches Screening auf eine endokrine und eine exokrine Pankreasinsuffizienz. Milde Hyperglykämien können initial mit einem oralen Antidiabetikum behandelt werden. Bei ungenügender Stoffwechselkontrolle sollte jedoch frühzeitig eine (intensivierte) Insulintherapie erfolgen. Das Vorliegen eines Pankreaskarzinoms sollte insbesondere bei Erstmanifestation/Verschlechterung eines Diabetes nach Pankreatitis und/oder ungewolltem Gewichtsverlust in die Differenzialdiagnostik einbezogen werden.