Erschienen in:
13.02.2021 | COVID-19 | Arzneimitteltherapie
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Allergische Reaktionen auf COVID-19-Impfstoffe – Evidenz und praxisorientiertes Vorgehen
verfasst von:
Prof. Dr. med. L. Klimek, J. Eckrich, J. Hagemann, I. Casper, J. Huppertz
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 3/2021
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Zusammenfassung
Weniger als ein Jahr nach der Entdeckung des „severe acute respiratory syndrome coronavirus 2“ (SARS-CoV-2) wurden in zahlreichen Ländern Impfstoffe für den Routineeinsatz zugelassen und bereits in der Massenimpfung eingesetzt, darunter die mRNA-Impfstoffe BNT162b2 und mRNA-1273. Allergische Reaktionen und Anaphylaxien machen einen wesentlichen Teil der bislang beobachteten unerwünschten Reaktionen auf diese Impfstoffe aus, sind insgesamt aber selten. Die Inzidenz von Anaphylaxien im Kontext der SARS-CoV-2-Impfung mit den mRNA-Impfstoffen scheint mit ungefähr 1 auf 100.000 Impfinjektionen etwa zehnmal so hoch zu sein wie bei früheren Impfstoffen. Ein Schwerpunkt des vorliegenden Beitrags ist die systematische Betrachtung der Inhaltsstoffe von mRNA-Impfstoffen gegen die „coronavirus disease 2019“ (COVID-19). Dabei wird auf die Unterschiede zu etablierten Impfstoffen eingegangen und das allergische Potenzial von Liposomen, Polyethylenglykol, Tromethamin/Trometamol sowie mRNA diskutiert. Ein weiterer Fokus sind die klinische Präsentation und der Verlauf allergischer Reaktionen nach Applikation der COVID-19-Impfstoffe. Im Anschluss wird auf das therapeutische Vorgehen bei anaphylaktischer Reaktion und die dafür notwendigen Medikamente und medizinischen Materialien eingegangen. Zu beachten ist, dass eine Anaphylaxie jeden Geimpften treffen kann, unabhängig davon, ob bereits allergische Erkrankungen vorbekannt sind. Daher muss jede Impfstelle und jeder Impfarzt darauf vorbereitet sein, schwere allergische Reaktionen zu erkennen und zu behandeln.