Erschienen in:
23.07.2021 | Impfungen | Leitthema
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Auswirkung der COVID-19-Pandemie auf die hepatopankreatobiliäre Chirurgie und die Organtransplantation
verfasst von:
K. Hillebrandt, N. Nevermann, B. Globke, S. Moosburner, M. Schmelzle, Univ.-Prof. Dr. med. Johann Pratschke
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 10/2021
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Zusammenfassung
Hintergrund und Ziel der Arbeit
Im Rahmen der COVID-19(„coronavirus disease 2019“)-Pandemie wurden weitreichende Ressourceneinschränkungen und -umverteilungen innerhalb des Gesundheitssystems notwendig. Diese Übersichtsarbeit beleuchtet die direkten und indirekten Folgen der COVID-19-Pandemie auf die Bereiche der hepatopankreatobiliären (HPB)-Chirurgie und Organtransplantation unter Berücksichtigung aktueller Literatur und veröffentlichter Expertenmeinungen nationaler und internationaler Fachgesellschaften. Entwicklungen der Operationszahlen wurden über die Eurotransplant Statistics Report Library und eine zentrumsinterne Auswertung HPB-chirurgischer Eingriffe analysiert.
Ergebnisse
In den Bereichen der HPB-Chirurgie und Organtransplantation zeigte sich vor allem in der ersten Pandemiewelle an vielen Zentren ein deutlicher Einbruch der Eingriffszahlen. Interessanterweise konnte meist kein kompensatorischer Zuwachs der Operationen in den Folgemonaten verzeichnet werden. Im Jahrestrend zeigen sich somit leicht rückläufige Zahlen. Ob dieser Trend auf eine erhöhte Sterblichkeit durch verschobene Operationen und geänderte Therapieregimes zurückzuführen ist, lässt sich derzeit zumindest nicht ausschließen. Eine SARS-CoV-2(„severe acute respiratory syndrome coronavirus 2“)-Infektion ist auf jeden Fall mit einem komplikativen Verlauf assoziiert, insbesondere im perioperativen Verlauf und nach Transplantation.
Diskussion
Aufgrund des erhöhten Risikoprofils der genannten Patientengruppen besteht ein erhöhtes Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf. Dies muss bei der Abwägung von Therapiealternativen, der Schutzempfehlungen und der Priorisierung bei Impfungen in Betracht gezogen werden.