Erschienen in:
01.02.2021 | Akutes Nierenversagen | Schwerpunkt: COVID-19
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COVID-19-Auswirkungen auf die Niere
verfasst von:
Prof. Dr. K. Amann, P. Boor, T. Wiech, J. Singh, E. Vonbrunn, A. Knöll, M. Hermann, M. Büttner-Herold, C. Daniel, A. Hartmann
Erschienen in:
Die Pathologie
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Ausgabe 2/2021
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Zusammenfassung
Bei einer schweren Coronavirus-Erkrankung-2019 (COVID-19) ist neben der Lungenerkrankung selbst das akute Nierenversagen (ANV) eine der häufigsten und schwerwiegendsten Komplikationen. Das SARS-CoV-2-Virus konnte hierbei auch in der Niere nachgewiesen werden. Patienten mit chronischen Nierenerkrankungen (CKD), dialysepflichtige sowie v. a. nierentransplantierte Patienten scheinen eine besonders vulnerable Population darzustellen. Die zunehmende Anzahl SARS-CoV-2-infizierter Patienten hat das Interesse an der genauen Pathophysiologie und Morphologie der Nierenschädigung sowie am direkten Virusnachweis in der Niere geweckt, der im Gegensatz zur Lunge insgesamt schwieriger zu führen ist. Hierzu liegen mittlerweile Daten aus Autopsie- und Nierenbiopsiestudien mit unterschiedlichen Patientenzahlen und von sehr unterschiedlicher Qualität vor. Während der Nachweis von SARS-CoV-2-RNA im Nierengewebe mit gut reproduzierbaren Ergebnissen erfolgt, ist insbesondere der Virusnachweis mittels Elektronenmikroskopie schwierig und wird aufgrund zahlreicher Artefakte derzeit kritisch diskutiert. Die genauen direkten oder indirekten Effekte von SARS-CoV‑2 auf die Niere sind noch nicht im Detail bekannt und derzeit der Fokus intensiver Forschung.